Kategorie: Spiritualität

  • Das Prinzip des Geistes

    Jehova Gott, unser Schöpfer, ist ein Geist. Alles, was er erschuf, konnte er nicht außerhalb von sich selbst erschaffen haben. Also muss alles, was existiert, weiterhin auch Geist sein. Er selbst wird nicht von Raum gehalten, denn sonst gäbe es die Annahme, jemand anderes hätte diesen Raum erschaffen. Dieses Prinzip des Geistes kann man weiterdenken, bis man zur klaren Schlussfolgerung kommt: alles Sein ist geistiger Natur.

    Die Wissenschaft versucht, dieses Prinzip auf Umwegen zu erklären. Sie spielt mit Ideen wie „Simulationshypothesen“ oder Multiversen, um Phänomene zu deuten, die sie nicht einordnen kann. Doch das sind Ausweichmanöver, um nicht zugeben zu müssen, dass wir in einem Bewusstsein leben – in einem Geist, der größer ist als unser eigener. So werden lieber Kompromisse eingegangen, wie Dualismus oder Pantheismus, statt das Ganze wirklich zu begreifen. Wer den Mut verliert, dieses Prinzip zu durchdenken, erlebt das, was moderne Philosophie „kosmischen Horror“ nennt – die Angst vor der Erkenntnis, dass alles verbunden ist.

    Die Wahrheit ist: moralische Gesetze existierten, bevor physikalische Gesetze ins Dasein traten. Das Materielle folgt dem Geistigen, nicht umgekehrt.

    Das geteilte Bewusstsein

    Viele gläubige Menschen haben heute ein dualistisches Weltbild. Sie glauben an Gott, sie spüren ihn und danken ihm, doch ihr Denken bleibt wissenschaftlich-materialistisch. Die Vorstellung, dass Materie unabhängig von Gott existiert, stammt aus einer Zeit des Aufbegehrens gegen religiöse Machtinstitutionen. Als die Kirchen ihre Autorität missbrauchten, rebellierten die Menschen – und verwarfen dabei auch den geistigen Kern.

    Weil diese Institutionen bis heute bestehen und weiterhin Macht missbrauchen, bleibt auch das Denken der Menschen gespalten. Sie beten, aber sie denken materialistisch. Sie fühlen den Geist, aber sie handeln, als gäbe es zwei getrennte Welten. Dabei müsste man erkennen: alles ist Geist. Diese Erkenntnis liegt im Menschen, tief verborgen. Doch eine künstliche Schwelle trennt sie vom Bewusstsein. Angst, Zweifel und gesellschaftliche Prägungen verstärken diese Blockade. Das Gewissen wird stumpf, und man verliert das Gefühl dafür, dass Gedanken selbst schöpferisch sind.

    Nikodemus und das Unverständnis des Geistes

    Nikodemus, ein Lehrer Israels, suchte Jesus in der Nacht auf. Er stellte kluge Fragen, verstand aber nicht, was es bedeutet, „aus Geist geboren zu werden“. Jesus war erstaunt, dass jemand, der die Schrift lehrt, den Geist hinter den Worten nicht begreift. Diese Begebenheit war nicht nur für Nikodemus, sondern für alle, die heute die Bibel lesen, ein Spiegel.

    Viele verstehen die Schrift nur auf der Ebene der Geschichte oder Moral, nicht als Beschreibung geistiger Gesetzmäßigkeiten. Als Adam sündigte, wurde der Erdboden „verflucht“. Ein dualistisch denkender Mensch sieht darin eine Strafe Gottes. Doch es war eine Konsequenz, keine Strafe. Wenn der Mensch sich vom göttlichen Bewusstseinsfluss trennt, verliert auch die Natur ihre Harmonie.

    Der Fluch war eine Resonanzstörung. Pflanzen sind Ausdruck geistiger Archetypen. Wird der Fluss aus höheren Sphären unterbrochen, können diese Formen nicht mehr harmonisch entstehen – wie elektromagnetische Felder, die Tulpen deformieren. Gott fügte keine Strafen hinzu. Er ließ nur die geistigen Gesetze wirken.

    Der Missbrauch geistigen Wissens

    Es gibt auch das andere Extrem: Menschen, die das Wesen des Geistes erkannt, aber verdreht haben. Der Okkultismus beruht auf der Manipulation geistiger Gesetze, um Macht über andere zu gewinnen. Heute vermischt sich das mit Psychologie, Propaganda und Chemie. Magie wird rationalisiert, doch das Prinzip bleibt dasselbe: Beeinflussung des Bewusstseins.

    Selbst Architektur und Stadtplanung tragen Spuren dieser Praktiken. Bauten werden gezielt so platziert, dass sie bestimmte Energien lenken oder blockieren. Wer den Geist versteht, erkennt solche Strukturen sofort – ohne je ein okkultes Buch gelesen zu haben. Denn der lebendige Geist durchschaut Manipulation. Er sieht, wo Energie fließt und wo sie gebunden wird.

    Aberglaube und religiöse Angst

    Wo geistige Erkenntnis fehlt, entsteht Aberglaube. Angst blockiert den Geist. Menschen schreiben Zeichen und Ritualen übermäßige Macht zu und meiden Gedanken, die sie zu tieferen Erkenntnisse führen könnten.

    In Ländern wie Italien zeigt sich das deutlich: Angst vor Flüchen, dem „bösen Auge“. Ein paradoxes Erbe im Schatten der größten religiösen Organisation der Welt – der katholischen Kirche. Diese praktiziert tatsächlich Magie in religiöser Form, auch wenn man es tabuisiert. Rituale, Reliquien, Prozessionen – das sind magische Handlungen.

    Doch Jesus erklärte der Samariterin, dass die wahre Anbetung nicht an Orte gebunden sei. „Die wahren Anbeter werden den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten.“ Damit endete der Kult der Orte, Pilgerreisen und Vermittler. Die wahre Anbetung geschieht im Bewusstsein.

    Viele Lehren der großen Religionen stammen aus Babylon: die Verehrung der Muttergöttin, die Idee der unsterblichen Seele, das Höllenfeuer. Diese Konzepte beruhigen zwar das Gewissen für eine gewisse Zeit, aber sie trennen den Menschen von der Wahrheit. Angst wird letztendlich zu einem Kontrollmechanismus.

    Der Übergang zum Geistigen Tempel

    Salomo erkannte es schon, als er betete: „Der Himmel, ja der Himmel der Himmel, kann dich nicht fassen.“ Damit deutete er auf eine zukünftige Entwicklung hin – den Abschied vom physischen Tempel.

    Als das jüdische System endete und der Tempel zerstört wurde, begann eine neue Zeit. Keine Opfer mehr aus Blut, sondern „ein Opfer des Lobes, die Frucht der Lippen“. Die Anbetung verlagerte sich in den Geist.

    Man erkennt heute eine klare Dematerialisierung des Glaubens. Während falsche Religionen weiterhin Macht und Kontrolle ausüben, vertieft sich das Verständnis über die biblische Wahrheit in der weltweiten Familie der Zeugen Jehovas.

    Diese Entwicklung geschieht in einer bestimmten Gangart. Neue Erkenntnisse kommen nicht hastig, sondern in einer göttlichen Ordnung – mit Momenten der Klarheit und tiefer Einsicht. Es ist der Geist Jehovas der diese in Wellen kommen lässt, unaufhaltbar. Als Familie erleben wir ein geistiges Erwachen.

  • Wie ich die Zahl des Wilden Tieres berechnen würde

    Dies ist ein Vorschlag für eine rein arithmetische Methode zur Berechnung – bewusst ohne jegliche Zahlenspielereien wie Gematrie oder Numerologie. Auch wenn ich von dieser Herangehensweise überzeugt bin, schließe ich nicht aus, dass es vielleicht noch eine elegantere Lösung gibt. Bislang konnte mich jedoch niemand davon überzeugen, dass etwas Besseres existiert.

    Worum geht es hier genau? In Offenbarung 13:18 spricht der Apostel Johannes von einem ganz besonderen Zahlenrätsel.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.
    (*Offenbarung 13:18)

    *Neue Welt Übersetzung, falls nicht anders erwähnt

    Ich finde es bemerkenswert, dass die Mehrheit die Aufforderung zur Berechnung einfach übergeht – obwohl dasselbe griechische Wort psephisatō auch in Lukas 14:28–30 verwendet wird. Es bedeutet „berechnen“ oder „zählen“, und zwar im konkreten Sinn einer mathematischen Kalkulation, wie sie bei Kaufleuten der damaligen Zeit üblich war.

    Wenn einer von euch einen Turm bauen will, wird er sich dann nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, um zu sehen, ob er genug hat, um ihn dann auch fertig zu bauen? Sonst legt er vielleicht das Fundament, kann aber nicht zu Ende bauen, und alle, die das beobachten, fangen an, ihn auszulachen. Sie werden sagen: ‚Dieser Mann hat angefangen und konnte dann nicht fertig bauen!‘

    Tatsache ist: Viele Menschen, die regelmäßig die Bibel lesen, verlieren mit der Zeit den Überblick über das Gelesene. Es kommt zu einem schleichenden Verlust des Zusammenhangs. Das liegt nicht nur am Vergessen, sondern auch an einer verbreiteten Fehlinterpretation: Kapitel- und Versangaben werden oft fälschlich als inhaltliche Trennlinien verstanden. Dabei steht direkt neben Offenbarung 13:18, wo die Zahl 666 genannt wird, im nächsten Kapitel – Offenbarung 14:1 – bereits die Zahl 144.000. Wer diesen Zusammenhang nicht erkennt, begnügt sich mit der rein symbolischen Deutung der 666 und übersieht die klare Aufforderung zur Berechnung. Und das ist wirklich bedauerlich.

    Kapitel- und Versangaben wurden der Bibel erst später hinzugefügt. Fügt man jedoch Offenbarung 13:18 und 14:1 direkt aneinander – so wie es bei den alten Schriftrollen üblich war –, erkennt man den Zusammenhang sofort.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666. Dann sah ich das Lamm auf dem Berg Zion stehen und bei ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihrer Stirn trugen.

    So wirkt es doch gleich viel stimmiger, oder? Wenn der Zusammenhang deutlich wird, sobald man die künstliche Trennung durch Kapitel- und Versangaben weglässt, erinnert man sich vielleicht auch an die erste Erwähnung der Zahl 144.000 – in Offenbarung Kapitel 7.

    Und ich hörte die Zahl derer, die das Siegel erhielten, 144 000 …
    aus dem Stamm Juda 12 000
    aus dem Stamm Rụben 12 000

    aus dem Stamm Bẹnjamin 12 000, die das Siegel erhielten.

    Und genau das ist eine Berechnung – eindeutig arithmetisch, also mathematisch, und keinesfalls ein Gematrie-Rätsel, das auf den Namen eines Kaisers oder ähnliches hindeutet. Deshalb würde ich die Gematrie in eine Schublade stecken, sie abschließen und den Schlüssel einer Brieftaube mitgeben.

    Die Zahl 144.000 ergibt sich aus einer klaren Berechnung: 12 mal 12.000. Wenn in Offenbarung 13:18 von einer Berechnung die Rede ist, dann ist 666 das Ergebnis einer solchen Berechnung. Dennoch höre ich immer wieder den Einwand, man müsse nichts berechnen, weil die Zahl ja bereits dastehe. Aber warum hätte Johannes sich dann die Mühe gemacht, diesen Satz in genau dieser Form zu schreiben – und dabei ausdrücklich das griechische Wort psephisatō („berechne“) zu verwenden? Links und rechts dieses Verses werden zahlreiche Zahlen in rechnerische Zusammenhänge gesetzt. Wenn ihr mir das nicht glaubt, dann gehen wir einfach in die andere Richtung – zur Offenbarung 21 – und schauen uns dort die Berechnungen an.

    Der Grundriss der Stadt bildet ein Quadrat – sie ist so lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Schilfrohr und es waren 12 000 Stadien. Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich.

    (Offenbarung 21:16)

    Wer sich noch an den Mathematikunterricht erinnert, weiß: Aufgaben wurden oft entweder direkt in Formeln dargestellt oder als Textaufgaben beschrieben. Ich empfand die textlich formulierten Aufgaben immer als schwieriger, weil sie Raum für Interpretationen ließen. Doch hier ist die Sache eindeutig: „Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich“ – das entspricht einem Würfel. Also: 12.000 x 12.000 x 12.000. Was für eine Stadt! Das ergibt ein Volumen von etwa 2.200.000.000.000 Kubikmetern (also 2.200 km³). Zum Vergleich: Das bewohnbare Volumen der Internationalen Raumstation (ISS) beträgt gerade einmal lächerliche 388 Kubikmeter. Versteht ihr jetzt, warum es so wichtig ist, sich solche Dinge bildlich vorzustellen?

    Weiter heißt es im Vers 17:

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Das ist nicht bloß Symbolik, sondern eine metaphysische Tatsache: Die geistgesalbten 144.000 werden nach ihrer Auferstehung im Himmel zu engelartigen Wesen – ohne Geschlecht, wie es in Markus 12:25 beschrieben wird. Deshalb heißt es in Offenbarung 21 auch: „Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.“

    Um den Zusammenhang mit Offenbarung 13:18 zu verdeutlichen, stelle ich diese beiden Verse dicht nebeneinander – wie man unten sehen kann:

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Da fehlt etwas. Bei der Berechnung von 666 muss man etwas subtrahieren, denn der Engelsmaß fehlt. Es ist lediglich eine Menschenzahl.

    Vielleicht erinnert ihr euch an Daniel 5:27 – an die berühmte Hand eines Engels, die etwas Furchterregendes für den König Belsazar an die Wand schrieb. Dieser König war in höchstem Maße anmaßend. Verzeiht mir das Wortspiel: anmaßend, arrogant, überheblich – so wie viele mächtige Menschen auch heute. Sie nehmen sich Rechte heraus, die ihnen gar nicht zustehen. Doch wenn sie an ihren Taten gemessen werden, sind sie mangelhaft. Subtraktion!

    TEKEL: Du wurdest auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden.

    Ich erlaube mir, dieses Prinzip auf die Zahl 144.000 anzuwenden, denn sie repräsentiert eine vollkommene Zahl – die Gesamtzahl aller gesalbten Christen. Wenn die Letzten von ihnen im Geist versiegelt werden, werden die Winde der Zerstörung losgelassen, und die große Drangsal beginnt. Deshalb subtrahiere ich von dieser Zahl ein Engelsmaß: 144. Das ergibt 144.000 minus 144 – also 143.856.

    Und weil man bei der Zahl 144.000 eine Multiplikation mit 12 vorgenommen hat, teile ich diese unvollkommene Zahl – 143.856 – einfach einmal durch 6, also durch die Hälfte von 12 und zugleich durch eine unvollkommene Zahl. Das Ergebnis ist wirklich bemerkenswert:

    143.856 / 6 = 24.000 – 24 = 23.976

    Noch einmal:

    23.976 / 6 = 4.000 – 4 = 3.996

    Und ein letztes Mal:

    3.996 / 6 = 666

    Teilt man also die unvollkommene Zahl 143.856 dreimal durch die unvollkommene Zahl 6, erhält man 666 – eine vollkommen unvollkommene Zahl.

    Auf jeder Ebene – 143.856, 23.976 und 3.996 – fehlt jeweils ein Tausendstel zu den vollkommenen Werten 144.000, 24.000 und 4.000. Das ist kein Zufall.

    Die Berechnung selbst repräsentiert Korruption und Unvollkommenheit. So spiegelt sich auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Symbolik: Unvollkommenheit.

    Wenn man versteht, auf wen sich diese Zahl bezieht – auf das wilde Tier, das aus dem Meer aufstieg – und was dieses Tier tatsächlich repräsentiert, dann erkennt man, welch ein Hammerschlag der Vers in Offenbarung 13:18 ist. Mit mathematischer und zugleich symbolischer Präzision wird darin unmissverständlich gezeigt, dass sich die Vereinten Nationen – also das globale politische System – anmaßen, weltweiten Frieden sichern zu können. In Wirklichkeit können sie gar nichts. Es ist der teuerste und zugleich impotenteste Debattierklub der Welt. Selbst kleine Thinktanks sind in der Lage, mehr zu bewirken als dieser Koloss von einer Organisation. Alle Mitgliedsstaaten zusammen zahlen rund 67 Milliarden US-Dollar pro Jahr in diesen Klub ein.

    Nun – haben wir hier nicht ein wenig die Kosten eines ganz besonderen Turms errechnet? Nimrod war ebenfalls anmaßend. Der Turmbau von Babel und die Entstehung einer blasphemischen Religion führten die Menschheit in geistige Gefangenschaft. Die Offenbarung beschreibt die Befreiung aus dieser Gefangenschaft – und dass die wahre Erkenntnis überströmen wird (Daniel 12:4).

    Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Wahrheit wie gefrorenes Wasser aus dem Himmel fallen wird. Dann wird es so sein, als würde Gott dieser Welt die Rechnung präsentieren – und das wird vielen ganz und gar nicht gefallen (Offenbarung 16:21).

    Addendum

    „Addendum“ bedeutet ein Zusatz, Nachtrag oder Ergänzung.

    Deshalb subtrahiere ich von dieser Zahl ein Engelsmaß: 144

    Über diese Aussage habe ich noch einmal genauer nachgedacht. Im Grunde wird hier nicht nur das Maß eines Engels subtrahiert, sondern zugleich auch das eines Menschen. Schließlich handelt es sich bei der Zahl 666 um eine Gruppe von Menschen, die sich wie wilde Tiere verhalten – vorhersagbar, unzähmbar und gefährlich für den Menschen. Der Mensch jedoch, in seiner ursprünglichen, ihm innewohnenden Form, ist göttlich. Genauer gesagt: Er wurde im Bilde Gottes erschaffen und sollte dessen Qualitäten widerspiegeln.

    Dann erschuf Gott den Menschen in seinem Bild, in Gottes Bild erschuf er ihn. Als Mann und Frau erschuf er sie.
    (1. Mose 1:27)

    Ein Mensch, der sich trotz seiner Unvollkommenheit alle Mühe gibt, Gott zu gefallen, wird dem Frieden nachjagen. Interessant ist, was ich vor einer Woche gehört habe: „Wer dem Frieden nachjagt, handelt wie ein Jäger, der seiner Beute auflauert und den richtigen Moment ergreift, um sie zu erlangen.“

    Er soll sich vom Schlechten abwenden und Gutes tun. Er soll Frieden suchen und ihm nachjagen.
    (Petrus 3:11)

    Es gibt viele Gedanken, die ich diesem Post hinzufügen möchte. In Offenbarung 12 wird zum ersten Mal in der Bibel der große Drache beschrieben, und dort heißt es ausdrücklich, dass er der Teufel, Satan und die Urschlange sei. Das ist bemerkenswert, denn bis zu diesem Punkt scheint man es vermieden zu haben, diesen Dämon beim Namen zu nennen. Und hier werden plötzlich alle seine Bezeichnungen in einem einzigen Satz zusammengeführt.

    Wie bereits gesagt, sind die Kapitel- und Vers­einteilungen eine Falle für das Bewusstsein. Der Leser kann leicht an ihnen hängen bleiben und sich unbewusst von dieser Struktur beeinflussen lassen. Kapitel und Verse werden oft als eine Art „Autorität“ betrachtet – als wären diese Markierungen gesetzlich festgelegt wie in einem Gesetzbuch.

    Zwar ist die Bibel in gewissem Sinn auch ein Gesetzbuch, doch durch das dogmatische Festhalten an diesen äußeren Begrenzungen geht der tiefere Zusammenhang verloren. Offenbarung 12 beschreibt den Drachen, und Kapitel 13 das wilde Tier – und beide wirken auf erschreckende Weise ähnlich.

    ein großer feuerfarbener Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Diademen auf seinen Köpfen

    Ich sah aus dem Meer ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen aufsteigen, und auf seinen Hörnern waren zehn Diademe, aber auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen.
    (beide Verse in Gegenüberstellung, Offenbarung 12:3 und Offenbarung 13:1)

    Satan verliert also den Krieg im Himmel, wird auf die Erde hinabgeschleudert und lässt durch seinen dämonischen Geist eine Organisation aus dem Meer aufsteigen, die ihm selbst sehr ähnlich ist. Genau darin liegt die Warnung der Offenbarung 13: Christen sollen dieser Organisation kein Vertrauen schenken. Wer es dennoch tut, würde sich unbewusst auf die Seite Satans und seines Systems stellen – und Teil seines Spiels werden.

    Die richtige Deutung von Kapitel 13, insbesondere die Identität des wilden Tieres, ist entscheidend für das Verständnis seiner Zahl. Es handelt sich dabei um den Völkerbund, der nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde, um weltweiten Frieden zu sichern.

    Die Tatsache, dass auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen stehen, zeigt sich im Verlauf der Geschichte deutlich: Geistliche der Christenheit stellten den Völkerbund als göttliches Werkzeug zur Friedenssicherung dar. Doch sein völliges Versagen – als Deutschland, Italien und Japan austraten, um ihre eigenen Kriege zu führen, und schließlich der Zweite Weltkrieg ausbrach – war im Grunde bereits vorausgesagt.

    Ich sah, dass einer seiner Köpfe tödlich verwundet zu sein schien, doch seine tödliche Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde folgte dem wilden Tier voller Bewunderung.
    (Offenbarung 13:3)

    Die Wunde wurde dadurch geheilt, dass die Vereinten Nationen den zerbrochenen Völkerbund ersetzten. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wird diese Organisation wirklich erfolgreich sein?

    Betrachten wir eine symbolische Umkehrrechnung des Namens des wilden Tieres:
    666 – die Zahl der absoluten Unvollkommenheit – wird mit 6 × 6 × 6 multipliziert, und dennoch bleibt sie unvollkommen. Selbst in der dreifachen Verstärkung fehlt ihr ein Tausendstel zur vollkommenen Zahl 144 000.

    Das zeigt, dass alle menschlichen Anstrengungen, so sehr sie sich auch steigern mögen, letztlich zum Scheitern verurteilt sind, wenn ihre Grundlage korrupt ist. Ein System, das auf Täuschung, Stolz und Machtstreben errichtet wurde, kann keine göttliche Ordnung hervorbringen.

    Wie also könnte Satans Organisation auf der Erde wahren Frieden schaffen, wenn gerade sein Geist nach dem Sturz auf die Erde zwei Weltkriege ausgelöst hat?

    Eines meiner Lieblingsverse aus der Offenbarung ist folgender:

    Der fünfte goss seine Schale über den Thron des wilden Tieres. Und sein Königreich verfinsterte sich, und die Menschen begannen, sich vor Schmerz auf die Zunge zu beißen, aber sie lästerten über den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Taten nicht.
    (Offenbarung 16:10,11)

    Jede Schale des Zorns trägt ein Bewusstsein über die misslichen Zustände dieser Welt in sich. Wird eine Schale mit ihrer Flüssigkeit ausgeschüttet, kann der Inhalt nie wieder in sie zurückgeführt werden. Was ausgesprochen wurde, lässt sich nicht zurücknehmen. Es handelt sich um einen spirituellen Vorgang, der seinen Ursprung im Himmel hat.

    Gott übergibt den Engeln sieben Schalen, in denen sein Zorn enthalten ist. Aufgeteilt auf diese sieben Gefäße bilden sie eine Art Countdown bis zum Ende dieser Weltordnung. Schon in den 1920er-Jahren begann man, sechs dieser Schalen auszugießen – doch das Ausgießen dauert weiterhin an und erreicht zu verschiedenen Zeiten bestimmte Höhepunkte in der Geschichte.

    In jeder Schale ist eine gewaltige Kraft enthalten. Eine Schale ist kein Becher – sie gleicht eher einer großen Wanne, wie man sie etwa zum Waschen der Füße verwendet. Man gießt und gießt, und doch scheint immer noch genug darin zu sein.

    Den Heuschrecken wurde nicht gestattet, sie zu töten. Sie sollten sie aber fünf Monate lang quälen.
    (Offenbarung 9:5)

    Die treuen Christen auf der Erde verkünden also wie Heuschrecken Gerichtsbotschaften, deren Inhalt so schmerzhaft ist wie der Stich eines Skorpions. Eine Heuschrecke lebt etwa fünf Monate, und dieser Zeitraum deutet sinnbildlich darauf hin, dass ein Christ diese Gerichtsbotschaft sein ganzes Leben lang verkündet. Das Ausschütten der Schalen dauert somit so lange an, wie dieses Weltsystem noch besteht.

    Die fünfte Schale wurde auf den Thron des wilden Tieres gegossen. Dadurch wurde das Bewusstsein der Menschen verändert – ob sie es wollen oder nicht. Nun beginnen sie zu erkennen, dass die Regierungen dieser Welt nicht im Interesse des Menschen handeln, sondern im Grunde, vereint in den Vereinten Nationen, den Willen Satans ausführen.

    Die Zeit des naiven Denkens, der patriotischen Geisteshaltung und der Opferbereitschaft für das Vaterland, endete in den 1970er-Jahren, als immer deutlicher wurde, dass der Vietnamkrieg künstlich am Leben erhalten wurde. Der Waffenhandel erwies sich als so lukrativ, dass die Weltwirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg in hohem Maß davon abhängig geworden ist.

    Doch der Höhepunkt dieses Bewusstwerdungsprozesses ist noch nicht erreicht. Die Zeit der Whistleblower hat erst begonnen. Immer neue Skandale treten ans Licht, und das Vertrauen der Menschen in ihre Regierungen ist nachhaltig erschüttert. Kritische Stimmen sind allgegenwärtig – sie beherrschen das Internet und bilden die Resonanz der fünften Schale: das wachsende Bewusstsein über die Finsternis auf dem Thron des wilden Tieres.

    Addendum 2 – Kuriositäten

    Die Eigenarten der Zahl 6

    Die 36. Dreieckszahl ist 666 – eine einzigartige numerische Selbstähnlichkeit.

    6 x 6 = 36

    1 + 2 + 3 + 4 … + 35 + 36 = 666

    144 und Fibonacci

    Die Zahl 144, die man mit 12 x 12 berechnen kann, ist gleichzeitig auch die zwölfte Stelle in der Fibonacci Serie:

    1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144

    Keine andere Zahl hat diese Besonderheit.

    Tatsächlich stoßen in der Offenbarung zwei Zahlen aufeinander, die wirklich besonders sind.

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