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  • Wie ich die Zahl des Wilden Tieres berechnen würde

    Dies ist ein Vorschlag für eine rein arithmetische Methode zur Berechnung – bewusst ohne jegliche Zahlenspielereien wie Gematrie oder Numerologie. Auch wenn ich von dieser Herangehensweise überzeugt bin, schließe ich nicht aus, dass es vielleicht noch eine elegantere Lösung gibt. Bislang konnte mich jedoch niemand davon überzeugen, dass etwas Besseres existiert.

    Worum geht es hier genau? In Offenbarung 13:18 spricht der Apostel Johannes von einem ganz besonderen Zahlenrätsel.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.
    (*Offenbarung 13:18)

    *Neue Welt Übersetzung, falls nicht anders erwähnt

    Ich finde es bemerkenswert, dass die Mehrheit die Aufforderung zur Berechnung einfach übergeht – obwohl dasselbe griechische Wort psephisatō auch in Lukas 14:28–30 verwendet wird. Es bedeutet „berechnen“ oder „zählen“, und zwar im konkreten Sinn einer mathematischen Kalkulation, wie sie bei Kaufleuten der damaligen Zeit üblich war.

    Wenn einer von euch einen Turm bauen will, wird er sich dann nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, um zu sehen, ob er genug hat, um ihn dann auch fertig zu bauen? Sonst legt er vielleicht das Fundament, kann aber nicht zu Ende bauen, und alle, die das beobachten, fangen an, ihn auszulachen. Sie werden sagen: ‚Dieser Mann hat angefangen und konnte dann nicht fertig bauen!‘

    Tatsache ist: Viele Menschen, die regelmäßig die Bibel lesen, verlieren mit der Zeit den Überblick über das Gelesene. Es kommt zu einem schleichenden Verlust des Zusammenhangs. Das liegt nicht nur am Vergessen, sondern auch an einer verbreiteten Fehlinterpretation: Kapitel- und Versangaben werden oft fälschlich als inhaltliche Trennlinien verstanden. Dabei steht direkt neben Offenbarung 13:18, wo die Zahl 666 genannt wird, im nächsten Kapitel – Offenbarung 14:1 – bereits die Zahl 144.000. Wer diesen Zusammenhang nicht erkennt, begnügt sich mit der rein symbolischen Deutung der 666 und übersieht die klare Aufforderung zur Berechnung. Und das ist wirklich bedauerlich.

    Kapitel- und Versangaben wurden der Bibel erst später hinzugefügt. Fügt man jedoch Offenbarung 13:18 und 14:1 direkt aneinander – so wie es bei den alten Schriftrollen üblich war –, erkennt man den Zusammenhang sofort.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666. Dann sah ich das Lamm auf dem Berg Zion stehen und bei ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihrer Stirn trugen.

    So wirkt es doch gleich viel stimmiger, oder? Wenn der Zusammenhang deutlich wird, sobald man die künstliche Trennung durch Kapitel- und Versangaben weglässt, erinnert man sich vielleicht auch an die erste Erwähnung der Zahl 144.000 – in Offenbarung Kapitel 7.

    Und ich hörte die Zahl derer, die das Siegel erhielten, 144 000 …
    aus dem Stamm Juda 12 000
    aus dem Stamm Rụben 12 000

    aus dem Stamm Bẹnjamin 12 000, die das Siegel erhielten.

    Und genau das ist eine Berechnung – eindeutig arithmetisch, also mathematisch, und keinesfalls ein Gematrie-Rätsel, das auf den Namen eines Kaisers oder ähnliches hindeutet. Deshalb würde ich die Gematrie in eine Schublade stecken, sie abschließen und den Schlüssel einer Brieftaube mitgeben.

    Die Zahl 144.000 ergibt sich aus einer klaren Berechnung: 12 mal 12.000. Wenn in Offenbarung 13:18 von einer Berechnung die Rede ist, dann ist 666 das Ergebnis einer solchen Berechnung. Dennoch höre ich immer wieder den Einwand, man müsse nichts berechnen, weil die Zahl ja bereits dastehe. Aber warum hätte Johannes sich dann die Mühe gemacht, diesen Satz in genau dieser Form zu schreiben – und dabei ausdrücklich das griechische Wort psephisatō („berechne“) zu verwenden? Links und rechts dieses Verses werden zahlreiche Zahlen in rechnerische Zusammenhänge gesetzt. Wenn ihr mir das nicht glaubt, dann gehen wir einfach in die andere Richtung – zur Offenbarung 21 – und schauen uns dort die Berechnungen an.

    Der Grundriss der Stadt bildet ein Quadrat – sie ist so lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Schilfrohr und es waren 12 000 Stadien. Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich.

    (Offenbarung 21:16)

    Wer sich noch an den Mathematikunterricht erinnert, weiß: Aufgaben wurden oft entweder direkt in Formeln dargestellt oder als Textaufgaben beschrieben. Ich empfand die textlich formulierten Aufgaben immer als schwieriger, weil sie Raum für Interpretationen ließen. Doch hier ist die Sache eindeutig: „Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich“ – das entspricht einem Würfel. Also: 12.000 x 12.000 x 12.000. Was für eine Stadt! Das ergibt ein Volumen von etwa 2.200.000.000.000 Kubikmetern (also 2.200 km³). Zum Vergleich: Das bewohnbare Volumen der Internationalen Raumstation (ISS) beträgt gerade einmal lächerliche 388 Kubikmeter. Versteht ihr jetzt, warum es so wichtig ist, sich solche Dinge bildlich vorzustellen?

    Weiter heißt es im Vers 17:

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Das ist nicht bloß Symbolik, sondern eine metaphysische Tatsache: Die geistgesalbten 144.000 werden nach ihrer Auferstehung im Himmel zu engelartigen Wesen – ohne Geschlecht, wie es in Markus 12:25 beschrieben wird. Deshalb heißt es in Offenbarung 21 auch: „Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.“

    Um den Zusammenhang mit Offenbarung 13:18 zu verdeutlichen, stelle ich diese beiden Verse dicht nebeneinander – wie man unten sehen kann:

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Da fehlt etwas. Bei der Berechnung von 666 muss man etwas subtrahieren, denn der Engelsmaß fehlt. Es ist lediglich eine Menschenzahl.

    Vielleicht erinnert ihr euch an Daniel 5:27 – an die berühmte Hand eines Engels, die etwas Furchterregendes für den König Belsazar an die Wand schrieb. Dieser König war in höchstem Maße anmaßend. Verzeiht mir das Wortspiel: anmaßend, arrogant, überheblich – so wie viele mächtige Menschen auch heute. Sie nehmen sich Rechte heraus, die ihnen gar nicht zustehen. Doch wenn sie an ihren Taten gemessen werden, sind sie mangelhaft. Subtraktion!

    TEKEL: Du wurdest auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden.

    Ich erlaube mir, dieses Prinzip auf die Zahl 144.000 anzuwenden, denn sie repräsentiert eine vollkommene Zahl – die Gesamtzahl aller gesalbten Christen. Wenn die Letzten von ihnen im Geist versiegelt werden, werden die Winde der Zerstörung losgelassen, und die große Drangsal beginnt. Deshalb subtrahiere ich von dieser Zahl ein Engelsmaß: 144. Das ergibt 144.000 minus 144 – also 143.856.

    Und weil man bei der Zahl 144.000 eine Multiplikation mit 12 vorgenommen hat, teile ich diese unvollkommene Zahl – 143.856 – einfach einmal durch 6, also durch die Hälfte von 12 und zugleich durch eine unvollkommene Zahl. Das Ergebnis ist wirklich bemerkenswert:

    143.856 / 6 = 24.000 – 24 = 23.976

    Noch einmal:

    23.976 / 6 = 4.000 – 4 = 3.996

    Und ein letztes Mal:

    3.996 / 6 = 666

    Teilt man also die unvollkommene Zahl 143.856 dreimal durch die unvollkommene Zahl 6, erhält man 666 – eine vollkommen unvollkommene Zahl.

    Auf jeder Ebene – 143.856, 23.976 und 3.996 – fehlt jeweils ein Tausendstel zu den vollkommenen Werten 144.000, 24.000 und 4.000. Das ist kein Zufall.

    Die Berechnung selbst repräsentiert Korruption und Unvollkommenheit. So spiegelt sich auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Symbolik: Unvollkommenheit.

    Wenn man versteht, auf wen sich diese Zahl bezieht – auf das wilde Tier, das aus dem Meer aufstieg – und was dieses Tier tatsächlich repräsentiert, dann erkennt man, welch ein Hammerschlag der Vers in Offenbarung 13:18 ist. Mit mathematischer und zugleich symbolischer Präzision wird darin unmissverständlich gezeigt, dass sich die Vereinten Nationen – also das globale politische System – anmaßen, weltweiten Frieden sichern zu können. In Wirklichkeit können sie gar nichts. Es ist der teuerste und zugleich impotenteste Debattierklub der Welt. Selbst kleine Thinktanks sind in der Lage, mehr zu bewirken als dieser Koloss von einer Organisation. Alle Mitgliedsstaaten zusammen zahlen rund 67 Milliarden US-Dollar pro Jahr in diesen Klub ein.

    Nun – haben wir hier nicht ein wenig die Kosten eines ganz besonderen Turms errechnet? Nimrod war ebenfalls anmaßend. Der Turmbau von Babel und die Entstehung einer blasphemischen Religion führten die Menschheit in geistige Gefangenschaft. Die Offenbarung beschreibt die Befreiung aus dieser Gefangenschaft – und dass die wahre Erkenntnis überströmen wird (Daniel 12:4).

    Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Wahrheit wie gefrorenes Wasser aus dem Himmel fallen wird. Dann wird es so sein, als würde Gott dieser Welt die Rechnung präsentieren – und das wird vielen ganz und gar nicht gefallen (Offenbarung 16:21).

  • Die Emergenz einer neuen Wissenschaft

    Wir saßen im Chemiesaal und warteten auf unsere erste Chemie-Stunde. Bevor die Lehrerin das Klassenzimmer betrat, schlug ich das Lehrbuch auf – und ein Satz fiel mir sofort auf den ersten Seiten auf:
    „Die kleinsten Teilchen der Materie nennt man Moleküle.“

    Die Lehrerin stellte sich vor und stellte gleich die erste Frage:
    „Wie nennt man die kleinsten Teilchen?“

    Ich hob die Hand, sie rief mich auf, und ich antwortete:
    „Moleküle!“

    Nun, sie war nicht glücklich über meine Antwort – ganz im Gegenteil. Sie sagte:
    „Denk doch vorher nach, bevor du antwortest! Die Antwort ist falsch!“

    Es war eine sehr emotionale Reaktion. Ich versuchte ruhig zu bleiben, schlug erneut das Buch auf und las ihr diesen Satz vor. Ich nannte auch die Seite und den Absatz, damit meine Mitschüler es selbst nachprüfen konnten. Natürlich war die Antwort nur halb richtig: Die kleinsten Teilchen sind nicht wirklich Moleküle, sondern Atome.
    Nein, doch nicht – es sind die Protonen.
    Nein, auch nicht – es sind die Quarks.
    Oder doch …? Dieses Spiel kann man beliebig weiterführen, bis einem der Mund austrocknet.

    So kam ich zu meinem Spitznamen „Der Molekulator“, den mir meine Mitschüler verliehen haben. Langweilig war ihnen jedenfalls nicht in unserer ersten Chemie-Stunde.

    Die Entmaterialisierung

    1994 las ich ein Buch über Quantenmechanik. Es beschrieb in einfachen Worten, was das Doppelspalt-Experiment ist und welche philosophischen Konsequenzen man daraus ziehen könnte. Solche Bücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ich las das Buch in Sardinien, direkt am Meer. Damals war mir nur nicht bewusst, dass eines Tages auch Quantencomputer durch diese Erkenntnisse in der Wissenschaft möglich sein würden.

    Die physische Realität war nun nicht mehr so physisch, wie zuvor gedacht. Die Realität besteht aus Wahrscheinlichkeitswellen, die erst bei Beobachtung zu etwas werden, das wir anfassen oder sehen können.

    1996 begann ich, Homöopathie und Akupunktur zu studieren. Jetzt war ich bereits in eine Welt eingetaucht, die alles andere als materiell war. Geist und Emotionen waren in der Lage, die physische Realität zu formen. Ich konnte nur müde lächeln über die Bemerkungen von Bekannten, wenn sie mir erzählten, Gedanken könnten unsere Gesundheit beeinflussen. Da war noch viel mehr möglich als nur das.

    2001 kam ich in Kontakt mit der Freien-Energie-Forschung, speziell der Joe Cell. Viele verwechselten sie mit einer Elektrolysezelle, die nichts anderes tut, als Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten (unter anderem werden auch die Salze gespalten). Aber diese Zelle nutzt eine andere Form der Energie, um den Benzinmotor durch eine Implosion und ohne Temperaturerhöhung zu betreiben. Starke elektromagnetische Felder, ebenso wie starke Emotionen, können die Funktion beeinträchtigen oder sogar stoppen.

    2015 kam ich dann letztendlich mit ganz neuen Dingen in Kontakt, und spätestens dann wurde mir bewusst, dass die Wissenschaft uns all das eigentlich verheimlicht hatte. Um es sehr diplomatisch auszudrücken: Die Wissenschaft hat ihren fest eingegrenzten Bereich – die physische Realität, die Atome und ihre Moleküle – und sollte sich um ihren eigenen Kram kümmern.

    Denn es existiert noch etwas außerhalb dieses Bereichs. Etwas Höheres als das, was wir Quantenphysik nennen. Denn die Quantenphysik ist nur eine von vielen Schichten in dem Gerüst, das die Realität aufbaut.

    Ein Blick in die Vergangenheit

    Wussten die alten Wissenschaftler mehr als wir heute? Teilweise ja! Aber damals gab es nicht die übliche Redefreiheit, und die Kirche verfolgte Menschen, die ihre dogmatische Weltvorstellung in Frage stellten – inklusive Folterung und Ermordung. Deshalb forschten viele im Verborgenen und teilten ihre Erkenntnisse nicht öffentlich, also nicht in einem „Forum“. (Forum bedeutete ursprünglich einen Ort, an dem man sein Wissen mit anderen teilte.)

    Es gab damals zum Beispiel eine Art Wissenschaft, die man Alchemie nannte. Das war keine Protowissenschaft, also keine frühe Vorstufe der modernen Naturwissenschaft, die sich erst allmählich zu ihrer heutigen Form entwickelt hätte, sondern eine gänzlich andere Denkweise. Sie verband das Innere des Menschen mit dem Äußeren der Natur und sah darin eine untrennbare Einheit. Sehr ähnlich beschreibt heute die Quantenphysik, dass der Beobachter selbst Teil des Systems ist, das er beobachtet oder misst.

    Insgesamt wurden damals weit mehr Bücher über Alchemie veröffentlicht als heute. Die Auflagen waren sehr klein, und die Bücher entsprechend teuer. Trotzdem wurde viel publiziert – meistens unter einem Pseudonym. Es gab viele sogenannte Pseudo-Geber oder Pseudo-Magnus – Werke, die einem bekannten Forscher zugeschrieben wurden. Nur so konnten Informationen weitergegeben werden, oft auch über private Briefe.

    Zum Beispiel schrieb Kepler in den 1590er-Jahren Briefe an Galileo. Oder Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz tauschten sich über Mathematik aus – na ja, es war eher ein Streit, aber immerhin ein produktiver.

    Nichts Neues unter der Sonne

    Heute wird das Rad irgendwie öfter neu erfunden als vor 400 Jahren. Man vergisst nämlich, dass man sich bereits vor Jahrhunderten über die Rolle des Geistes über die Materie unterhalten hatte. Heute nennt man das Quantenmechanik. Ohne bestimmte Phänomene wie die Quantenverschränkung würden Prozesse wie die Photosynthese nie effektiv genug funktionieren – und wir wären nicht am Leben. Ohne die Superposition würden Ribosomen nicht funktionieren.

    Das ist so, als würde ein Teil unserer physischen Realität kurz in einen traumartigen Zustand versetzt, um überhaupt funktionieren zu können. Dann „wacht“ das System auf und hat etwas aus diesem Traum mitgebracht.

    Es gilt als innovativ, wenn Wissenschaftler so etwas erklären. Spricht jedoch ein Laie darüber – weil seine Intuition tiefer und feiner ausgebildet ist – dann gilt es als Spinnerei.

    Dr. Anita Goel erforscht derzeit, wie man dafür einen wissenschaftlichen Beweis erbringen kann, indem sie das Innere einer biologischen Zelle mit einem Laser in einer Art Doppelspalt-Experiment untersucht. Sie möchte zeigen, dass Vorgänge in einer Zelle tatsächlich nur in einem Quantenzustand oder einer Superposition funktionieren können.

    Wenn ihr das gelingt, dann wird das eintreten, was Arthur Schopenhauer einst vorhergesagt hat:

    „Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen:
    Zuerst wird sie lächerlich gemacht.
    Dann wird sie bekämpft.
    Schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.“

    Und aus Erfahrung weiß ich, dass dieselben Spötter, die einst versucht hatten, solche Versuche ins Lächerliche zu ziehen, später behaupten werden, sie hätten es schon immer gewusst und sogar unterstützt. Oder sie werden versuchen, die Implikationen einer neuen Erkenntnis durch oberflächliche Behauptungen abzuschwächen.

    Das sind Opportunisten, Parasiten, Pseudoskeptiker, Dogmatiker – Reality Agents, wie auch immer man sie nennen mag. Eine Spezies, die bald nicht mehr existieren wird, weil sich der Zustand des kollektiven Geistes so sehr verändert, dass sie in dieser neuen „Schwingung“ nicht mehr fortbestehen können.

    Emergenz

    Die tatsächliche Emergenz einer neuen Wissenschaft geschieht letztendlich durch Menschen, die aufgrund einer globalen Notwendigkeit in Erscheinung treten. Es werden Menschen sein, die viele Talente in sich vereinen. Menschen, die Wissenschaft und Kunst zu einer Synthese verbinden, eine tiefe Spiritualität besitzen, an Gott glauben und dessen Werk unterstützen. Anders als viele Wissenschaftler von heute werden sie nicht stolz auftreten und so tun, als wüssten sie alles. Stattdessen wird man in ihrem Verhalten eine tiefe Demut erkennen.

    Sie werden so aufgeschlossen sein, dass sie keine Schwierigkeiten haben, bestehende Paradigmen zu transzendieren. Statt in Konkurrenz zueinander zu stehen, werden sie leidenschaftlich ihre Erkenntnisse miteinander teilen. So entsteht eine Synergie von bisher unbekannten Ausmaßen.

    Der Fortschritt wird nicht auf Kosten von Ethik oder Moral vorangetrieben, sondern auf dem Verständnis beruhen, dass moralische Gesetze schon lange vor dem physikalischen Universum existierten. Diese Menschen werden integer sein – nicht korrumpierbar.

    Wenn zu dieser Zeit die Weltwirtschaft vollständig verschwunden sein wird, Geld nicht mehr als Zahlungsmittel existiert und weder Nationalismus noch Patriotismus die Bühne der Wissenschaft beeinflussen, wird diese neue Art von Mensch aufleben – und sie werden das Forschen wirklich genießen.

  • In den Köpfen aller Menschen

    Wenn es darum geht, anzudeuten, dass man über etwas nachdenkt, zeigen die meisten mit dem Finger auf ihren Kopf. In anderen Kulturen berührt man stattdessen den Brustkorb und deutet auf das Herz. Meiner Erfahrung nach dauert es etwa zehn Jahre, um ein Weltbild wirklich zu verstehen, und weitere zehn Jahre, um völlig darin aufzugehen. Ist dieser Prozess abgeschlossen, zeigt man nicht mehr mit dem Finger, berührt nicht mehr die Brust, sondern beobachtet die Umgebung – und erkennt darin ein Konstrukt, das Teile der eigenen Gedanken enthält und bewahrt.

    Als 1954 in Italien das Fernsehen eingeführt wurde, die RAI (Radiotelevisione Italiana), wollten einige ältere Herren den kleinen Menschen im Kasten etwas zu essen anbieten. Das erscheint uns heute unglaublich naiv. Wir belächeln es – aber wie hätten wir an ihrer Stelle reagiert? Unterhaltung bestand damals aus Geschichten, die man sich am Kamin erzählte. Viele waren erfunden, einige wahr, manche geschickt mit Wahrheit und Fantasie verwoben.

    Es gibt dokumentierte Fälle von Menschen, die kaum Gehirnmasse besitzen und dennoch normal denken können. 2007 wurde ein solcher Fall veröffentlicht: In Frankreich unterzog man einen Beamten mit einem IQ von 75 einem CT-Scan. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass Hirnflüssigkeit 90 % seines Gehirns ersetzt hatte – übrig war nur eine dünne Schicht. Dennoch führte er ein selbstständiges Leben, war verheiratet und hatte Kinder. Doch wo befinden sich seine Gedanken? Wo werden sie gespeichert?

    Kehren wir zurück zum Beispiel des Fernsehers. Fragt man Kleinkinder, woher die Bilder und Töne kommen, zeigen sie auf das Innere des Geräts – woher sonst sollten die lustigen Bilder stammen? Später erfährt man, dass die Informationen von einer zentralen Sendeanstalt übertragen werden. Spätestens als wir als Kinder unsere Eltern dabei beobachteten, wie sie die Antenne drehten und wendeten, bis das Rauschen verschwand und die Sendung endlich klar zu sehen war, bekamen wir eine erste Ahnung von der Natur des Fernsehens. Das Wort „Fern-Sehen“ sagt doch schon alles.

    In der Traumaforschung ist bekannt, dass Gewebe Informationen speichern kann. Daher neigen viele dazu, eine scheinbar logische Erklärung heranzuziehen: dass verschiedene Formen von Gewebe in unserem Körper die Gedanken speichert. Doch diese Erklärung hält nur so lange stand, bis eine Reihe von Erfahrungen diese Vorstellung infrage stellt.

    Wie kann Materie etwas speichern, das einem Sonnenuntergang in Sardinien im Jahr 1990 entspricht? Wie können Atome – egal wie viele – das gewaltige Spektrum der Emotionen bewahren, die man dabei durchlebte? Man nennt es Qualia – die subjektive Empfindung, das Erleben. Qualia sind kontextbezogen, sie verweben das Äußere mit dem Inneren. Eine Erinnerung ist daher etwas Neues innerhalb der Existenz. Unser Körper erzeugt lediglich einen Schlüssel, der auf dieses Konstrukt verweist – ein Hyperlink zu etwas viel Größerem.

    Wenn ich mich nicht mehr an eine URL erinnere, suche ich danach – sei es in einer Suchmaschine oder in meiner Favoritensammlung, meinem externen Gedächtnis. Ein Teil meiner Erinnerung enthält einen Zeiger auf das, wonach ich tatsächlich suche. Das Innere und das Äußere arbeiten zusammen, um das Ganze wiederherzustellen.

    Dann zeige ich auf etwas, das nicht in mir ist, sondern außerhalb von mir. Die Zeiger richten sich nach außen – auf meine Freunde, meine Familie, meine Bekannten, meine Arbeitskollegen. Sie wissen etwas, und ich weiß, dass sie es wissen. Durch Fragen kann ich mich an dieses Wissen wieder erinnern. Die Frage ist der Zeiger. Doch wer ein Trauma erlebt hat, stellt bestimmte Fragen nicht mehr – das Erlebte wird tabuisiert. Es entsteht eine Lücke, eine Blockade.

    Wer es schon einmal erlebt hat, weiß, wie heftig die Reaktion einer traumatisierten Person sein kann, wenn man etwas berührt, das auf ihr Trauma hindeutet. Eine plötzliche körperliche Abwehrhaltung, aggressive oder vollkommen unlogische Antworten – man wird sofort in die Schranken gewiesen. Natürlich hängt die Intensität der Reaktion vom Trauma ab. Ein Autounfall ist nichts im Vergleich zu einer Vergewaltigung. Symbolisch betrachtet errichtet die betroffene Person eine dichte Thuja-Hecke als Sichtschutz um ihr inneres Gebäude. Dieses geistige Konstrukt kann so stark werden, dass es schließlich körperliche Entsprechungen hervorbringt.

    Dr. Immanuel Velikovsky schrieb einst ein Buch mit dem Titel Menschheit im Gedächtnisschwund. Darin beschreibt er, wie die Menschheit als Ganzes – als Kollektiv – ein Trauma durchlebt hat und dieses gemeinsame Trauma zu verdrängen versucht. Stattdessen wurden Mythen genutzt, um das Wenige, das an die Oberfläche gelangte, einzufangen. Mythen sind demnach die Symptome der Verdrängung einer kollektiven Erfahrung.

    Wie zu erwarten, waren die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Buches im Jahr 1950 und in den folgenden Jahren äußerst heftig. Doch wenn es sich nur um ein Hirngespinst handelte – warum war die Reaktion dann so aggressiv?

    Es gibt ein weiteres Buch, das ich immer wieder gerne lese. Darin wird erklärt, dass gierige und selbstsüchtige Menschen oft zynisch reagieren, wenn es darum geht, Fakten über vergangene Kataklysmen zu akzeptieren. Mit ihrem beißenden Humor versuchen sie, den allgemeinen Konsens auf ihre Seite zu ziehen – in der Hoffnung, dass niemand mehr darüber spricht. Dieses Verhalten ist ein bewusstes Ignorieren von Tatsachen.

    Spott ist also ein Symptom einer Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, die Wahrheiten unter dem großen Teppich der Mythen zu kehren – und stattdessen verzweifelt versucht, sie abzutun.

    Wenn wir uns endlich erinnern, dann erscheint das Bild vom Ganzen im Inneren und im Äußeren. Dann werden die Zeichen sichtbar für alle.

  • Alter Blog, Neuer Blog

    Den alten Blog findet man hier: Archiv

    WordPress war lange angreifbar durch irgendein Plugin, deswegen musste ich auf statische HTML Seiten ausweichen.

    Jetzt aber nutze ich wieder den Komfort von WordPress.