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  • Meine Kritik an Duolingo … oder Review bzw was ich als Alternative vorschlage

    Eine neue Sprache zu lernen, geschieht in diversen Phasen. Für unser Gehirn (ich sage einfach mal Gehirn, benutze also den allgemeinen neurologischen Wissensstand) ist eine Fremdsprache am Anfang wie ein Fremdkörper und wird auf natürliche Weise abgestoßen. Du kannst sagen, was du willst, aber das ist tatsächlich so. Man kann einige Wörter zwar schnell lernen, aber es gibt da einen Punkt, den man überbrücken muss. Das geschieht in der Impregnationsphase.

    1. Impregnation

    Die Impregnation, oder das Eintauchen, ist eine Phase von ca. 5 Monaten. Bei manchen Menschen, die besonders talentiert im Sprachenlernen sind, reduziert sich das nur auf wenige Wochen. Menschen, die aber kulturell bedingt an ihrer eigenen Sprache festhalten, kann die Impregnation ganze Jahre andauern. Das ist aber kein Mangel an Talent, sondern die Kultur hat einen Sicherheitsmechanismus aufgebaut. Diese Kulturen haben z. B. einen hohen Nationalstolz, und die Menschen leben in einer Kultur, wo Stolz und Ehre einen besonders hohen, wenn nicht absolut übertriebenen Wert zugewiesen bekommen.

    Während dieser Zeit dringen in das Unterbewusstsein Teile der Struktur dieser Sprache ein. Ab einem gewissen Punkt wird dann die Fremdsprache nicht mehr als Fremdkörper vom Gehirn angesehen, und das Lernen der Sprache kann erst beginnen. Es sind also nicht die Anzahl gewisser Vokabeln, die uns die Sprache vermitteln, sondern die Struktur der Sprache selbst.

    Nach der Impregnation sollte ein Programm zum Erlernen der Sprache das auch identifizieren können: Hat der Student jetzt die Impregnation hinter sich? Wenn ja, dann gehe über in die nächste Phase.

    2. Assimilation

    Die nächste Phase ist die Assimilation, wo man Satzstrukturen und auch die Vokabeln lernt. Da jetzt das Gehirn die Fremdsprache nicht mehr als Bedrohung ansieht, kann man das Lernen beschleunigen. Das passiert z. B. bei Duolingo nicht. Man bekommt immer wieder dieselben Wörter zu sehen.

    • Kaffee
    • Bär
    • Restaurant
    • Doktor
    • Rucksack

    Das hängt mir so aus dem Hals. Wer hat sich das ausgedacht? Man möchte doch irgendwann auch sprechen lernen, eine Konversation führen können. Und dafür benötigt man die Sätze aus dem echten Leben und nicht: „Mein Bär hat keine Milch“.

    Man könnte meinen, hier wird der große Durchschnitt von Lernbehinderten bedient. Übrigens ist Rosetta Stone auch nicht viel besser. Zwar wird es als revolutionäre Methode in der Sprachdidaktik verkauft, aber es ist nur eine Verkaufsstrategie. Es fehlt die moderne Möglichkeit, den Fortschritt eines Schülers zu analysieren und entsprechend dynamisch das Kurrikulum anzupassen. Ein Privatlehrer z. B. fordert seine Schüler so sehr, dass man in nur zwei Wochen mehr lernt, als mit einem Computerprogramm in 6 Monaten.

    Tatsächlich bedienen Duolingo und Rosetta Stone nur die Impregnationsphase und verpassen die Gelegenheit, bei entsprechendem Fortschritt in die Assimilationsphase überzuwechseln. Einige Kritiker meinen, das liege daran, dass sie Geld verdienen wollen und deshalb die Schüler mit Dopamin-Ausschüttungstechniken bei sich behalten, damit diese fleißig weiter die Gebühren zahlen. Das habe ich besonders bei Duolingo beobachten können: Schöne Grafiken, tolle Animationen, super Sound – aber ich lerne nach 6 Monaten nicht wirklich viel.

    Aber das WWW enthält viele Alternativen. Eine davon ist Anki, eine quelloffene digitale Lernkartei-Software, die das Prinzip des verteilten Wiederholens (Spaced Repetition) nutzt, um das Langzeitgedächtnis zu stärken. Allerdings kann Anki selbst nicht automatisch den Fortschritt identifizieren. Aber es kann den Fortschritt anzeigen – und das reicht aus, um den pragmatischen Weg zu gehen.

    Wenn man selbst weiß, wie sich die Impregnationsphase anfühlt und wie es sich anfühlt, wenn man diese überbrückt hat, dann kann man selbst die Lernkarteien wechseln, um die Assimilationsphase zu bedienen. Zwar könnte man mit Python und Künstlicher Intelligenz das auch bewerkstelligen, aber wozu der riesige Aufwand? Anki ist bereits sehr gut in dem, was es tut.

    3. Aktivierung

    Die letzte Phase ist die Aktivierung, wenn man beginnt, das Gelernte auch anzuwenden. Das geschieht durch freies Sprechen, Schreiben oder nur Zuhören. Ab diesem Moment nutzt man die Software immer weniger.

    Das Aktivieren entspricht einer neuen Dimension im Lernen. Hier wird die Hemmung abgebaut, die Angst aufgelöst, und das Gelernte wird immer mehr gefestigt. Dafür kann man keine Bücher- oder Softwaretipps geben. Einfach loslegen.

  • Das Prinzip des Geistes

    Jehova Gott, unser Schöpfer, ist ein Geist. Alles, was er erschuf, konnte er nicht außerhalb von sich selbst erschaffen haben. Also muss alles, was existiert, weiterhin auch Geist sein. Er selbst wird nicht von Raum gehalten, denn sonst gäbe es die Annahme, jemand anderes hätte diesen Raum erschaffen. Dieses Prinzip des Geistes kann man weiterdenken, bis man zur klaren Schlussfolgerung kommt: alles Sein ist geistiger Natur.

    Die Wissenschaft versucht, dieses Prinzip auf Umwegen zu erklären. Sie spielt mit Ideen wie „Simulationshypothesen“ oder Multiversen, um Phänomene zu deuten, die sie nicht einordnen kann. Doch das sind Ausweichmanöver, um nicht zugeben zu müssen, dass wir in einem Bewusstsein leben – in einem Geist, der größer ist als unser eigener. So werden lieber Kompromisse eingegangen, wie Dualismus oder Pantheismus, statt das Ganze wirklich zu begreifen. Wer den Mut verliert, dieses Prinzip zu durchdenken, erlebt das, was moderne Philosophie „kosmischen Horror“ nennt – die Angst vor der Erkenntnis, dass alles verbunden ist.

    Die Wahrheit ist: moralische Gesetze existierten, bevor physikalische Gesetze ins Dasein traten. Das Materielle folgt dem Geistigen, nicht umgekehrt.

    Das geteilte Bewusstsein

    Viele gläubige Menschen haben heute ein dualistisches Weltbild. Sie glauben an Gott, sie spüren ihn und danken ihm, doch ihr Denken bleibt wissenschaftlich-materialistisch. Die Vorstellung, dass Materie unabhängig von Gott existiert, stammt aus einer Zeit des Aufbegehrens gegen religiöse Machtinstitutionen. Als die Kirchen ihre Autorität missbrauchten, rebellierten die Menschen – und verwarfen dabei auch den geistigen Kern.

    Weil diese Institutionen bis heute bestehen und weiterhin Macht missbrauchen, bleibt auch das Denken der Menschen gespalten. Sie beten, aber sie denken materialistisch. Sie fühlen den Geist, aber sie handeln, als gäbe es zwei getrennte Welten. Dabei müsste man erkennen: alles ist Geist. Diese Erkenntnis liegt im Menschen, tief verborgen. Doch eine künstliche Schwelle trennt sie vom Bewusstsein. Angst, Zweifel und gesellschaftliche Prägungen verstärken diese Blockade. Das Gewissen wird stumpf, und man verliert das Gefühl dafür, dass Gedanken selbst schöpferisch sind.

    Nikodemus und das Unverständnis des Geistes

    Nikodemus, ein Lehrer Israels, suchte Jesus in der Nacht auf. Er stellte kluge Fragen, verstand aber nicht, was es bedeutet, „aus Geist geboren zu werden“. Jesus war erstaunt, dass jemand, der die Schrift lehrt, den Geist hinter den Worten nicht begreift. Diese Begebenheit war nicht nur für Nikodemus, sondern für alle, die heute die Bibel lesen, ein Spiegel.

    Viele verstehen die Schrift nur auf der Ebene der Geschichte oder Moral, nicht als Beschreibung geistiger Gesetzmäßigkeiten. Als Adam sündigte, wurde der Erdboden „verflucht“. Ein dualistisch denkender Mensch sieht darin eine Strafe Gottes. Doch es war eine Konsequenz, keine Strafe. Wenn der Mensch sich vom göttlichen Bewusstseinsfluss trennt, verliert auch die Natur ihre Harmonie.

    Der Fluch war eine Resonanzstörung. Pflanzen sind Ausdruck geistiger Archetypen. Wird der Fluss aus höheren Sphären unterbrochen, können diese Formen nicht mehr harmonisch entstehen – wie elektromagnetische Felder, die Tulpen deformieren. Gott fügte keine Strafen hinzu. Er ließ nur die geistigen Gesetze wirken.

    Der Missbrauch geistigen Wissens

    Es gibt auch das andere Extrem: Menschen, die das Wesen des Geistes erkannt, aber verdreht haben. Der Okkultismus beruht auf der Manipulation geistiger Gesetze, um Macht über andere zu gewinnen. Heute vermischt sich das mit Psychologie, Propaganda und Chemie. Magie wird rationalisiert, doch das Prinzip bleibt dasselbe: Beeinflussung des Bewusstseins.

    Selbst Architektur und Stadtplanung tragen Spuren dieser Praktiken. Bauten werden gezielt so platziert, dass sie bestimmte Energien lenken oder blockieren. Wer den Geist versteht, erkennt solche Strukturen sofort – ohne je ein okkultes Buch gelesen zu haben. Denn der lebendige Geist durchschaut Manipulation. Er sieht, wo Energie fließt und wo sie gebunden wird.

    Aberglaube und religiöse Angst

    Wo geistige Erkenntnis fehlt, entsteht Aberglaube. Angst blockiert den Geist. Menschen schreiben Zeichen und Ritualen übermäßige Macht zu und meiden Gedanken, die sie zu tieferen Erkenntnisse führen könnten.

    In Ländern wie Italien zeigt sich das deutlich: Angst vor Flüchen, dem „bösen Auge“. Ein paradoxes Erbe im Schatten der größten religiösen Organisation der Welt – der katholischen Kirche. Diese praktiziert tatsächlich Magie in religiöser Form, auch wenn man es tabuisiert. Rituale, Reliquien, Prozessionen – das sind magische Handlungen.

    Doch Jesus erklärte der Samariterin, dass die wahre Anbetung nicht an Orte gebunden sei. „Die wahren Anbeter werden den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten.“ Damit endete der Kult der Orte, Pilgerreisen und Vermittler. Die wahre Anbetung geschieht im Bewusstsein.

    Viele Lehren der großen Religionen stammen aus Babylon: die Verehrung der Muttergöttin, die Idee der unsterblichen Seele, das Höllenfeuer. Diese Konzepte beruhigen zwar das Gewissen für eine gewisse Zeit, aber sie trennen den Menschen von der Wahrheit. Angst wird letztendlich zu einem Kontrollmechanismus.

    Der Übergang zum Geistigen Tempel

    Salomo erkannte es schon, als er betete: „Der Himmel, ja der Himmel der Himmel, kann dich nicht fassen.“ Damit deutete er auf eine zukünftige Entwicklung hin – den Abschied vom physischen Tempel.

    Als das jüdische System endete und der Tempel zerstört wurde, begann eine neue Zeit. Keine Opfer mehr aus Blut, sondern „ein Opfer des Lobes, die Frucht der Lippen“. Die Anbetung verlagerte sich in den Geist.

    Man erkennt heute eine klare Dematerialisierung des Glaubens. Während falsche Religionen weiterhin Macht und Kontrolle ausüben, vertieft sich das Verständnis über die biblische Wahrheit in der weltweiten Familie der Zeugen Jehovas.

    Diese Entwicklung geschieht in einer bestimmten Gangart. Neue Erkenntnisse kommen nicht hastig, sondern in einer göttlichen Ordnung – mit Momenten der Klarheit und tiefer Einsicht. Es ist der Geist Jehovas der diese in Wellen kommen lässt, unaufhaltbar. Als Familie erleben wir ein geistiges Erwachen.

  • Bewusstsein ist Ordnung und die Quelle der Energie

    Max Planck sagte, dass man nicht hinter das Bewusstsein gelangen könne. Die Idee lautet, dass Bewusstsein absolut fundamental für alles ist – sogar für Energie. Wenn wir an Bewusstsein und das, was wir wahrnehmen, denken: Das meiste, was wir sehen oder erkennen, besteht aus Ordnung, Struktur und Form. Das ganze Universum ist eine Kommunikationsplattform, auf der wir Informationen empfangen und senden können. Und Energie ist nichts anderes als Ordnung.

    Mit Bewusstsein meine ich nicht das was im Kopf entsteht, sondern Geist im metaphysischen Sinne, bzw „analytischer Idealismus“.

    Das ist gar nicht so schwer zu verstehen. Was unsere Erkenntnis blockiert, sind die vielen Vorurteile, die uns durch eine materialistische Gesellschaft eingeprägt wurden. Wenn wir aber versuchen, hinter diesen Schleier zu schauen, erkennen wir, dass Leben im Wesen Kommunikation ist (das Verlangen, vereint zu sein, Liebe, Kommunikation mit Gott und allen anderen Lebensformen). Dann wird klar, dass Energie ebenfalls eine Form von Ordnung ist, deren Zweck es ist, Kommunikation zu ermöglichen.

    Alles, was wir in der (alternativen) Wissenschaft untersuchen, basiert tatsächlich auf der Tatsache, dass Bewusstsein fundamental ist für Raum, Zeit, Energie und Ordnung … und dass das Universum und all seine Entitäten existieren, um Kommunikation zu ermöglichen … als Rahmenwerk für Kommunikation.


    Energie ist Ordnung

    Betrachten wir diese Grafik: Sie zeigt die „Standardabweichung vom Mittelwert“. Die Kurve repräsentiert die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Energie oder Teilchen in einer bestimmten Umgebung.

    Die „Bohnenmaschine“ demonstriert die Normalverteilung der Teilchen oder Metallkugeln. Sie bildet stets eine „Normalverteilungskurve“, wie im ersten Diagramm „Standardabweichung vom Mittelwert“.

    Was würdest du stattdessen erwarten, wenn die Maschine ein Ergebnis erzeugte, bei dem alle Kugeln an einem Extrem liegen?

    Die Abweichung von der Normalverteilung gilt als Anomalie und als Beweis für eine negentropische Kraft. Anders gesagt: Jemand hat bewusst die Umgebung verändert, ihre Ordnung gesteigert und die Entropie oder das Chaos reduziert. Alle Lebensformen tun dies tatsächlich, um leben zu können. Wenn die Atome eines Körpers sich über das ganze Universum verstreuen würden, wie könnte diese Lebensform dann weiter existieren? Es ist notwendig, dass zusammengehörige Teile auch zusammenbleiben.

    Diese Informationsbits, die zusammen eine Bedeutung ergeben, können nicht getrennt werden, denn sie würden ihre Bedeutung verlieren. Wieder: Es geht alles um Kommunikation. Leben ist Kommunikation.

  • Biocentrismus und Kosmologie

    Biocentrismus und Kosmologie

    Biocentrismus (vom Griechischen: βίος bios „Leben“ und κέντρον kentron „Zentrum“) — auch bekannt als das biocentrische Universum — ist eine Theorie, die 2007 vom amerikanischen Wissenschaftler Robert Lanza vorgeschlagen wurde. In dieser Sichtweise stehen Leben und Biologie im Zentrum des Seins, der Realität und des Kosmos — das Leben erschafft das Universum, nicht umgekehrt. Der Biocentrismus behauptet, dass die heutigen Theorien über die physische Welt nicht funktionieren und auch niemals funktionieren können, solange sie das Leben und das Bewusstsein nicht vollständig berücksichtigen.

    Lanzas biocentrische Theorie baut auf der Quantenphysik auf. Während die Physik als grundlegend für das Verständnis des Universums gilt und die Chemie als grundlegend für das Verständnis des Lebens, stellt der Biocentrismus die Biologie über alle anderen Wissenschaften, um eine „Theorie von allem“ zu schaffen.

    Die Rezeption von Lanzas Theorie ist gemischt. Kritiker haben infrage gestellt, ob die Theorie falsifizierbar ist. Lanza argumentiert, dass zukünftige Experimente, etwa mit großskaliger Quantenüberlagerung, die Theorie entweder bestätigen oder widerlegen werden.

    Theorie

    Lanza verweist auf das Primat des Bewusstseins, das bereits bei Denkern wie Descartes, Kant, Leibniz, Berkeley, Schopenhauer und Bergson erkennbar ist.
    Er sieht darin eine Unterstützung seiner zentralen Aussage, dass Raum und Zeit Formen der sinnlichen Wahrnehmung von Lebewesen sind, nicht äußere, eigenständige physische Objekte.

    Der Biocentrismus, so Lanza, biete Einsichten in mehrere ungelöste Rätsel der Wissenschaft, etwa in Heisenbergs Unschärferelation, das Doppelspalt-Experiment und die feine Abstimmung der Naturkonstanten, die unser Universum und unsere Wahrnehmung bestimmen.
    Wie es in einem Artikel des Magazins Discover (basierend auf Lanzas Buch) heißt:

    „Der Biocentrismus bietet einen vielversprechenderen Weg, alle Bereiche der Physik miteinander zu vereinen – ein Ziel, das Wissenschaftler seit Einsteins erfolglosen Vereinheitlichungsversuchen vor acht Jahrzehnten verfolgen.“


    Die sieben Prinzipien des Biocentrismus nach Robert Lanza

    1. Was wir als Realität wahrnehmen, ist ein Prozess, der unser Bewusstsein einbezieht.
    Eine „äußere“ Realität – wenn sie existierte – müsste in Raum existieren.
    Aber das ist bedeutungslos, denn Raum und Zeit sind keine absoluten Realitäten, sondern Werkzeuge des menschlichen und tierischen Geistes.

    2.Unsere äußeren und inneren Wahrnehmungen sind untrennbar miteinander verwoben.
    Sie sind zwei Seiten derselben Münze und können nicht voneinander getrennt werden.

    3.Das Verhalten subatomarer Teilchen – ja, aller Teilchen und Objekte – ist untrennbar mit der Anwesenheit eines Beobachters verbunden.
    Ohne ein bewusstes Beobachten existieren sie höchstens als unbestimmte Zustände von Wahrscheinlichkeitswellen.

    4.Ohne Bewusstsein verweilt „Materie“ in einem unbestimmten Wahrscheinlichkeitszustand.
    Ein Universum, das dem Bewusstsein vorausgegangen wäre, hätte nur als Möglichkeit, nicht als Wirklichkeit existiert.

    5.Die Struktur des Universums lässt sich nur durch Biocentrismus erklären.
    Das Universum ist auf das Leben abgestimmt – was vollkommen logisch ist, da das Leben das Universum hervorbringt und nicht umgekehrt.
    Das „Universum“ ist somit die vollständige raum-zeitliche Logik des Selbst.

    6.Zeit existiert nicht unabhängig von der Wahrnehmung lebender Wesen.
    Sie ist der Prozess, durch den wir Veränderungen im Universum empfinden.

    7.Raum ist ebenso wie Zeit kein Objekt oder „Ding“.
    Raum ist eine weitere Form unseres tierischen oder menschlichen Verständnisses und besitzt keine unabhängige Realität.
    Wir tragen Raum und Zeit mit uns, wie Schildkröten ihre Schale.
    Daher gibt es kein absolutes, in sich bestehendes Gerüst, in dem physische Ereignisse unabhängig vom Leben stattfinden.


    Die Entwicklung unseres Weltbildes

    In der Astronomie war das geozentrische Modell (auch Geozentrismus oder ptolemäisches System) die überholte Theorie, nach der die Erde im Zentrum des Universums steht und alle Himmelskörper sie umkreisen.

    Das folgende Bild zeigt ein altes Beispiel dieser Vorstellung:
    Geozentrismus

    Später entstand der Heliozentrismus, also das Modell, in dem die Erde und die Planeten um eine stationäre Sonne kreisen.
    Historisch stand der Heliozentrismus im Gegensatz zum Geozentrismus, der die Erde ins Zentrum stellte.
    Die vatikanischen Archive zeigen, dass Galilei verboten war, den Heliozentrismus in irgendeiner Weise zu lehren – ob Galilei dieses Verbot jedoch kannte, ist umstritten.

    Heliozentrismus

    In der Philosophie bezeichnet der Idealismus jene Richtung, die behauptet, dass die Wirklichkeit – oder zumindest alles, was wir erkennen können – grundsätzlich geistig oder immateriell ist.
    Erkenntnistheoretisch äußert sich Idealismus als Skepsis gegenüber der Möglichkeit, etwas vom Geist Unabhängiges zu erkennen.
    Ontologisch geht der Idealismus noch weiter: Er erklärt, dass alle Dinge letztlich geistiger oder seelischer Natur sind.
    Damit lehnt er materialistische und dualistische Theorien ab, die dem Geist keine Priorität geben.


    Der Biocentrismus steht somit in der Tradition des Idealismus, erweitert ihn jedoch in die naturwissenschaftliche Ebene.
    Er sagt, dass nicht Materie die Grundlage des Bewusstseins ist, sondern Bewusstsein die Grundlage der Materie.
    Damit kehrt er das Verhältnis um und eröffnet ein Weltbild, in dem Leben und Geist nicht Nebenprodukte des Kosmos sind, sondern dessen eigentliche Quelle.

  • Wie ich die Zahl des Wilden Tieres berechnen würde

    Dies ist ein Vorschlag für eine rein arithmetische Methode zur Berechnung – bewusst ohne jegliche Zahlenspielereien wie Gematrie oder Numerologie. Auch wenn ich von dieser Herangehensweise überzeugt bin, schließe ich nicht aus, dass es vielleicht noch eine elegantere Lösung gibt. Bislang konnte mich jedoch niemand davon überzeugen, dass etwas Besseres existiert.

    Worum geht es hier genau? In Offenbarung 13:18 spricht der Apostel Johannes von einem ganz besonderen Zahlenrätsel.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.
    (*Offenbarung 13:18)

    *Neue Welt Übersetzung, falls nicht anders erwähnt

    Ich finde es bemerkenswert, dass die Mehrheit die Aufforderung zur Berechnung einfach übergeht – obwohl dasselbe griechische Wort psephisatō auch in Lukas 14:28–30 verwendet wird. Es bedeutet „berechnen“ oder „zählen“, und zwar im konkreten Sinn einer mathematischen Kalkulation, wie sie bei Kaufleuten der damaligen Zeit üblich war.

    Wenn einer von euch einen Turm bauen will, wird er sich dann nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, um zu sehen, ob er genug hat, um ihn dann auch fertig zu bauen? Sonst legt er vielleicht das Fundament, kann aber nicht zu Ende bauen, und alle, die das beobachten, fangen an, ihn auszulachen. Sie werden sagen: ‚Dieser Mann hat angefangen und konnte dann nicht fertig bauen!‘

    Tatsache ist: Viele Menschen, die regelmäßig die Bibel lesen, verlieren mit der Zeit den Überblick über das Gelesene. Es kommt zu einem schleichenden Verlust des Zusammenhangs. Das liegt nicht nur am Vergessen, sondern auch an einer verbreiteten Fehlinterpretation: Kapitel- und Versangaben werden oft fälschlich als inhaltliche Trennlinien verstanden. Dabei steht direkt neben Offenbarung 13:18, wo die Zahl 666 genannt wird, im nächsten Kapitel – Offenbarung 14:1 – bereits die Zahl 144.000. Wer diesen Zusammenhang nicht erkennt, begnügt sich mit der rein symbolischen Deutung der 666 und übersieht die klare Aufforderung zur Berechnung. Und das ist wirklich bedauerlich.

    Kapitel- und Versangaben wurden der Bibel erst später hinzugefügt. Fügt man jedoch Offenbarung 13:18 und 14:1 direkt aneinander – so wie es bei den alten Schriftrollen üblich war –, erkennt man den Zusammenhang sofort.

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666. Dann sah ich das Lamm auf dem Berg Zion stehen und bei ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihrer Stirn trugen.

    So wirkt es doch gleich viel stimmiger, oder? Wenn der Zusammenhang deutlich wird, sobald man die künstliche Trennung durch Kapitel- und Versangaben weglässt, erinnert man sich vielleicht auch an die erste Erwähnung der Zahl 144.000 – in Offenbarung Kapitel 7.

    Und ich hörte die Zahl derer, die das Siegel erhielten, 144 000 …
    aus dem Stamm Juda 12 000
    aus dem Stamm Rụben 12 000

    aus dem Stamm Bẹnjamin 12 000, die das Siegel erhielten.

    Und genau das ist eine Berechnung – eindeutig arithmetisch, also mathematisch, und keinesfalls ein Gematrie-Rätsel, das auf den Namen eines Kaisers oder ähnliches hindeutet. Deshalb würde ich die Gematrie in eine Schublade stecken, sie abschließen und den Schlüssel einer Brieftaube mitgeben.

    Die Zahl 144.000 ergibt sich aus einer klaren Berechnung: 12 mal 12.000. Wenn in Offenbarung 13:18 von einer Berechnung die Rede ist, dann ist 666 das Ergebnis einer solchen Berechnung. Dennoch höre ich immer wieder den Einwand, man müsse nichts berechnen, weil die Zahl ja bereits dastehe. Aber warum hätte Johannes sich dann die Mühe gemacht, diesen Satz in genau dieser Form zu schreiben – und dabei ausdrücklich das griechische Wort psephisatō („berechne“) zu verwenden? Links und rechts dieses Verses werden zahlreiche Zahlen in rechnerische Zusammenhänge gesetzt. Wenn ihr mir das nicht glaubt, dann gehen wir einfach in die andere Richtung – zur Offenbarung 21 – und schauen uns dort die Berechnungen an.

    Der Grundriss der Stadt bildet ein Quadrat – sie ist so lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Schilfrohr und es waren 12 000 Stadien. Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich.

    (Offenbarung 21:16)

    Wer sich noch an den Mathematikunterricht erinnert, weiß: Aufgaben wurden oft entweder direkt in Formeln dargestellt oder als Textaufgaben beschrieben. Ich empfand die textlich formulierten Aufgaben immer als schwieriger, weil sie Raum für Interpretationen ließen. Doch hier ist die Sache eindeutig: „Ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich“ – das entspricht einem Würfel. Also: 12.000 x 12.000 x 12.000. Was für eine Stadt! Das ergibt ein Volumen von etwa 2.200.000.000.000 Kubikmetern (also 2.200 km³). Zum Vergleich: Das bewohnbare Volumen der Internationalen Raumstation (ISS) beträgt gerade einmal lächerliche 388 Kubikmeter. Versteht ihr jetzt, warum es so wichtig ist, sich solche Dinge bildlich vorzustellen?

    Weiter heißt es im Vers 17:

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Das ist nicht bloß Symbolik, sondern eine metaphysische Tatsache: Die geistgesalbten 144.000 werden nach ihrer Auferstehung im Himmel zu engelartigen Wesen – ohne Geschlecht, wie es in Markus 12:25 beschrieben wird. Deshalb heißt es in Offenbarung 21 auch: „Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.“

    Um den Zusammenhang mit Offenbarung 13:18 zu verdeutlichen, stelle ich diese beiden Verse dicht nebeneinander – wie man unten sehen kann:

    Hier kommt es auf Weisheit an: Wer Einsicht hat, soll die Zahl des wilden Tieres berechnen, denn es ist die Zahl eines Menschen. Seine Zahl ist 666.

    Auch maß er ihre Mauer und es waren 144 Ellen nach Menschenmaß, das zugleich Engelsmaß ist.

    Da fehlt etwas. Bei der Berechnung von 666 muss man etwas subtrahieren, denn der Engelsmaß fehlt. Es ist lediglich eine Menschenzahl.

    Vielleicht erinnert ihr euch an Daniel 5:27 – an die berühmte Hand eines Engels, die etwas Furchterregendes für den König Belsazar an die Wand schrieb. Dieser König war in höchstem Maße anmaßend. Verzeiht mir das Wortspiel: anmaßend, arrogant, überheblich – so wie viele mächtige Menschen auch heute. Sie nehmen sich Rechte heraus, die ihnen gar nicht zustehen. Doch wenn sie an ihren Taten gemessen werden, sind sie mangelhaft. Subtraktion!

    TEKEL: Du wurdest auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden.

    Ich erlaube mir, dieses Prinzip auf die Zahl 144.000 anzuwenden, denn sie repräsentiert eine vollkommene Zahl – die Gesamtzahl aller gesalbten Christen. Wenn die Letzten von ihnen im Geist versiegelt werden, werden die Winde der Zerstörung losgelassen, und die große Drangsal beginnt. Deshalb subtrahiere ich von dieser Zahl ein Engelsmaß: 144. Das ergibt 144.000 minus 144 – also 143.856.

    Und weil man bei der Zahl 144.000 eine Multiplikation mit 12 vorgenommen hat, teile ich diese unvollkommene Zahl – 143.856 – einfach einmal durch 6, also durch die Hälfte von 12 und zugleich durch eine unvollkommene Zahl. Das Ergebnis ist wirklich bemerkenswert:

    143.856 / 6 = 24.000 – 24 = 23.976

    Noch einmal:

    23.976 / 6 = 4.000 – 4 = 3.996

    Und ein letztes Mal:

    3.996 / 6 = 666

    Teilt man also die unvollkommene Zahl 143.856 dreimal durch die unvollkommene Zahl 6, erhält man 666 – eine vollkommen unvollkommene Zahl.

    Auf jeder Ebene – 143.856, 23.976 und 3.996 – fehlt jeweils ein Tausendstel zu den vollkommenen Werten 144.000, 24.000 und 4.000. Das ist kein Zufall.

    Die Berechnung selbst repräsentiert Korruption und Unvollkommenheit. So spiegelt sich auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Symbolik: Unvollkommenheit.

    Wenn man versteht, auf wen sich diese Zahl bezieht – auf das wilde Tier, das aus dem Meer aufstieg – und was dieses Tier tatsächlich repräsentiert, dann erkennt man, welch ein Hammerschlag der Vers in Offenbarung 13:18 ist. Mit mathematischer und zugleich symbolischer Präzision wird darin unmissverständlich gezeigt, dass sich die Vereinten Nationen – also das globale politische System – anmaßen, weltweiten Frieden sichern zu können. In Wirklichkeit können sie gar nichts. Es ist der teuerste und zugleich impotenteste Debattierklub der Welt. Selbst kleine Thinktanks sind in der Lage, mehr zu bewirken als dieser Koloss von einer Organisation. Alle Mitgliedsstaaten zusammen zahlen rund 67 Milliarden US-Dollar pro Jahr in diesen Klub ein.

    Nun – haben wir hier nicht ein wenig die Kosten eines ganz besonderen Turms errechnet? Nimrod war ebenfalls anmaßend. Der Turmbau von Babel und die Entstehung einer blasphemischen Religion führten die Menschheit in geistige Gefangenschaft. Die Offenbarung beschreibt die Befreiung aus dieser Gefangenschaft – und dass die wahre Erkenntnis überströmen wird (Daniel 12:4).

    Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Wahrheit wie gefrorenes Wasser aus dem Himmel fallen wird. Dann wird es so sein, als würde Gott dieser Welt die Rechnung präsentieren – und das wird vielen ganz und gar nicht gefallen (Offenbarung 16:21).

    Addendum

    „Addendum“ bedeutet ein Zusatz, Nachtrag oder Ergänzung.

    Deshalb subtrahiere ich von dieser Zahl ein Engelsmaß: 144

    Über diese Aussage habe ich noch einmal genauer nachgedacht. Im Grunde wird hier nicht nur das Maß eines Engels subtrahiert, sondern zugleich auch das eines Menschen. Schließlich handelt es sich bei der Zahl 666 um eine Gruppe von Menschen, die sich wie wilde Tiere verhalten – vorhersagbar, unzähmbar und gefährlich für den Menschen. Der Mensch jedoch, in seiner ursprünglichen, ihm innewohnenden Form, ist göttlich. Genauer gesagt: Er wurde im Bilde Gottes erschaffen und sollte dessen Qualitäten widerspiegeln.

    Dann erschuf Gott den Menschen in seinem Bild, in Gottes Bild erschuf er ihn. Als Mann und Frau erschuf er sie.
    (1. Mose 1:27)

    Ein Mensch, der sich trotz seiner Unvollkommenheit alle Mühe gibt, Gott zu gefallen, wird dem Frieden nachjagen. Interessant ist, was ich vor einer Woche gehört habe: „Wer dem Frieden nachjagt, handelt wie ein Jäger, der seiner Beute auflauert und den richtigen Moment ergreift, um sie zu erlangen.“

    Er soll sich vom Schlechten abwenden und Gutes tun. Er soll Frieden suchen und ihm nachjagen.
    (Petrus 3:11)

    Es gibt viele Gedanken, die ich diesem Post hinzufügen möchte. In Offenbarung 12 wird zum ersten Mal in der Bibel der große Drache beschrieben, und dort heißt es ausdrücklich, dass er der Teufel, Satan und die Urschlange sei. Das ist bemerkenswert, denn bis zu diesem Punkt scheint man es vermieden zu haben, diesen Dämon beim Namen zu nennen. Und hier werden plötzlich alle seine Bezeichnungen in einem einzigen Satz zusammengeführt.

    Wie bereits gesagt, sind die Kapitel- und Vers­einteilungen eine Falle für das Bewusstsein. Der Leser kann leicht an ihnen hängen bleiben und sich unbewusst von dieser Struktur beeinflussen lassen. Kapitel und Verse werden oft als eine Art „Autorität“ betrachtet – als wären diese Markierungen gesetzlich festgelegt wie in einem Gesetzbuch.

    Zwar ist die Bibel in gewissem Sinn auch ein Gesetzbuch, doch durch das dogmatische Festhalten an diesen äußeren Begrenzungen geht der tiefere Zusammenhang verloren. Offenbarung 12 beschreibt den Drachen, und Kapitel 13 das wilde Tier – und beide wirken auf erschreckende Weise ähnlich.

    ein großer feuerfarbener Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Diademen auf seinen Köpfen

    Ich sah aus dem Meer ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen aufsteigen, und auf seinen Hörnern waren zehn Diademe, aber auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen.
    (beide Verse in Gegenüberstellung, Offenbarung 12:3 und Offenbarung 13:1)

    Satan verliert also den Krieg im Himmel, wird auf die Erde hinabgeschleudert und lässt durch seinen dämonischen Geist eine Organisation aus dem Meer aufsteigen, die ihm selbst sehr ähnlich ist. Genau darin liegt die Warnung der Offenbarung 13: Christen sollen dieser Organisation kein Vertrauen schenken. Wer es dennoch tut, würde sich unbewusst auf die Seite Satans und seines Systems stellen – und Teil seines Spiels werden.

    Die richtige Deutung von Kapitel 13, insbesondere die Identität des wilden Tieres, ist entscheidend für das Verständnis seiner Zahl. Es handelt sich dabei um den Völkerbund, der nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde, um weltweiten Frieden zu sichern.

    Die Tatsache, dass auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen stehen, zeigt sich im Verlauf der Geschichte deutlich: Geistliche der Christenheit stellten den Völkerbund als göttliches Werkzeug zur Friedenssicherung dar. Doch sein völliges Versagen – als Deutschland, Italien und Japan austraten, um ihre eigenen Kriege zu führen, und schließlich der Zweite Weltkrieg ausbrach – war im Grunde bereits vorausgesagt.

    Ich sah, dass einer seiner Köpfe tödlich verwundet zu sein schien, doch seine tödliche Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde folgte dem wilden Tier voller Bewunderung.
    (Offenbarung 13:3)

    Die Wunde wurde dadurch geheilt, dass die Vereinten Nationen den zerbrochenen Völkerbund ersetzten. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wird diese Organisation wirklich erfolgreich sein?

    Betrachten wir eine symbolische Umkehrrechnung des Namens des wilden Tieres:
    666 – die Zahl der absoluten Unvollkommenheit – wird mit 6 × 6 × 6 multipliziert, und dennoch bleibt sie unvollkommen. Selbst in der dreifachen Verstärkung fehlt ihr ein Tausendstel zur vollkommenen Zahl 144 000.

    Das zeigt, dass alle menschlichen Anstrengungen, so sehr sie sich auch steigern mögen, letztlich zum Scheitern verurteilt sind, wenn ihre Grundlage korrupt ist. Ein System, das auf Täuschung, Stolz und Machtstreben errichtet wurde, kann keine göttliche Ordnung hervorbringen.

    Wie also könnte Satans Organisation auf der Erde wahren Frieden schaffen, wenn gerade sein Geist nach dem Sturz auf die Erde zwei Weltkriege ausgelöst hat?

    Eines meiner Lieblingsverse aus der Offenbarung ist folgender:

    Der fünfte goss seine Schale über den Thron des wilden Tieres. Und sein Königreich verfinsterte sich, und die Menschen begannen, sich vor Schmerz auf die Zunge zu beißen, aber sie lästerten über den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Taten nicht.
    (Offenbarung 16:10,11)

    Jede Schale des Zorns trägt ein Bewusstsein über die misslichen Zustände dieser Welt in sich. Wird eine Schale mit ihrer Flüssigkeit ausgeschüttet, kann der Inhalt nie wieder in sie zurückgeführt werden. Was ausgesprochen wurde, lässt sich nicht zurücknehmen. Es handelt sich um einen spirituellen Vorgang, der seinen Ursprung im Himmel hat.

    Gott übergibt den Engeln sieben Schalen, in denen sein Zorn enthalten ist. Aufgeteilt auf diese sieben Gefäße bilden sie eine Art Countdown bis zum Ende dieser Weltordnung. Schon in den 1920er-Jahren begann man, sechs dieser Schalen auszugießen – doch das Ausgießen dauert weiterhin an und erreicht zu verschiedenen Zeiten bestimmte Höhepunkte in der Geschichte.

    In jeder Schale ist eine gewaltige Kraft enthalten. Eine Schale ist kein Becher – sie gleicht eher einer großen Wanne, wie man sie etwa zum Waschen der Füße verwendet. Man gießt und gießt, und doch scheint immer noch genug darin zu sein.

    Den Heuschrecken wurde nicht gestattet, sie zu töten. Sie sollten sie aber fünf Monate lang quälen.
    (Offenbarung 9:5)

    Die treuen Christen auf der Erde verkünden also wie Heuschrecken Gerichtsbotschaften, deren Inhalt so schmerzhaft ist wie der Stich eines Skorpions. Eine Heuschrecke lebt etwa fünf Monate, und dieser Zeitraum deutet sinnbildlich darauf hin, dass ein Christ diese Gerichtsbotschaft sein ganzes Leben lang verkündet. Das Ausschütten der Schalen dauert somit so lange an, wie dieses Weltsystem noch besteht.

    Die fünfte Schale wurde auf den Thron des wilden Tieres gegossen. Dadurch wurde das Bewusstsein der Menschen verändert – ob sie es wollen oder nicht. Nun beginnen sie zu erkennen, dass die Regierungen dieser Welt nicht im Interesse des Menschen handeln, sondern im Grunde, vereint in den Vereinten Nationen, den Willen Satans ausführen.

    Die Zeit des naiven Denkens, der patriotischen Geisteshaltung und der Opferbereitschaft für das Vaterland, endete in den 1970er-Jahren, als immer deutlicher wurde, dass der Vietnamkrieg künstlich am Leben erhalten wurde. Der Waffenhandel erwies sich als so lukrativ, dass die Weltwirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg in hohem Maß davon abhängig geworden ist.

    Doch der Höhepunkt dieses Bewusstwerdungsprozesses ist noch nicht erreicht. Die Zeit der Whistleblower hat erst begonnen. Immer neue Skandale treten ans Licht, und das Vertrauen der Menschen in ihre Regierungen ist nachhaltig erschüttert. Kritische Stimmen sind allgegenwärtig – sie beherrschen das Internet und bilden die Resonanz der fünften Schale: das wachsende Bewusstsein über die Finsternis auf dem Thron des wilden Tieres.

    Addendum 2 – Kuriositäten

    Die Eigenarten der Zahl 6

    Die 36. Dreieckszahl ist 666 – eine einzigartige numerische Selbstähnlichkeit.

    6 x 6 = 36

    1 + 2 + 3 + 4 … + 35 + 36 = 666

    144 und Fibonacci

    Die Zahl 144, die man mit 12 x 12 berechnen kann, ist gleichzeitig auch die zwölfte Stelle in der Fibonacci Serie:

    1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144

    Keine andere Zahl hat diese Besonderheit.

    Tatsächlich stoßen in der Offenbarung zwei Zahlen aufeinander, die wirklich besonders sind.

    Interessante Links:

  • Die Emergenz einer neuen Wissenschaft

    Wir saßen im Chemiesaal und warteten auf unsere erste Chemie-Stunde. Bevor die Lehrerin das Klassenzimmer betrat, schlug ich das Lehrbuch auf – und ein Satz fiel mir sofort auf den ersten Seiten auf:
    „Die kleinsten Teilchen der Materie nennt man Moleküle.“

    Die Lehrerin stellte sich vor und stellte gleich die erste Frage:
    „Wie nennt man die kleinsten Teilchen?“

    Ich hob die Hand, sie rief mich auf, und ich antwortete:
    „Moleküle!“

    Nun, sie war nicht glücklich über meine Antwort – ganz im Gegenteil. Sie sagte:
    „Denk doch vorher nach, bevor du antwortest! Die Antwort ist falsch!“

    Es war eine sehr emotionale Reaktion. Ich versuchte ruhig zu bleiben, schlug erneut das Buch auf und las ihr diesen Satz vor. Ich nannte auch die Seite und den Absatz, damit meine Mitschüler es selbst nachprüfen konnten. Natürlich war die Antwort nur halb richtig: Die kleinsten Teilchen sind nicht wirklich Moleküle, sondern Atome.
    Nein, doch nicht – es sind die Protonen.
    Nein, auch nicht – es sind die Quarks.
    Oder doch …? Dieses Spiel kann man beliebig weiterführen, bis einem der Mund austrocknet.

    So kam ich zu meinem Spitznamen „Der Molekulator“, den mir meine Mitschüler verliehen haben. Langweilig war ihnen jedenfalls nicht in unserer ersten Chemie-Stunde.

    Die Entmaterialisierung

    1994 las ich ein Buch über Quantenmechanik. Es beschrieb in einfachen Worten, was das Doppelspalt-Experiment ist und welche philosophischen Konsequenzen man daraus ziehen könnte. Solche Bücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ich las das Buch in Sardinien, direkt am Meer. Damals war mir nur nicht bewusst, dass eines Tages auch Quantencomputer durch diese Erkenntnisse in der Wissenschaft möglich sein würden.

    Die physische Realität war nun nicht mehr so physisch, wie zuvor gedacht. Die Realität besteht aus Wahrscheinlichkeitswellen, die erst bei Beobachtung zu etwas werden, das wir anfassen oder sehen können.

    1996 begann ich, Homöopathie und Akupunktur zu studieren. Jetzt war ich bereits in eine Welt eingetaucht, die alles andere als materiell war. Geist und Emotionen waren in der Lage, die physische Realität zu formen. Ich konnte nur müde lächeln über die Bemerkungen von Bekannten, wenn sie mir erzählten, Gedanken könnten unsere Gesundheit beeinflussen. Da war noch viel mehr möglich als nur das.

    2001 kam ich in Kontakt mit der Freien-Energie-Forschung, speziell der Joe Cell. Viele verwechselten sie mit einer Elektrolysezelle, die nichts anderes tut, als Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten (unter anderem werden auch die Salze gespalten). Aber diese Zelle nutzt eine andere Form der Energie, um den Benzinmotor durch eine Implosion und ohne Temperaturerhöhung zu betreiben. Starke elektromagnetische Felder, ebenso wie starke Emotionen, können die Funktion beeinträchtigen oder sogar stoppen.

    2015 kam ich dann letztendlich mit ganz neuen Dingen in Kontakt, und spätestens dann wurde mir bewusst, dass die Wissenschaft uns all das eigentlich verheimlicht hatte. Um es sehr diplomatisch auszudrücken: Die Wissenschaft hat ihren fest eingegrenzten Bereich – die physische Realität, die Atome und ihre Moleküle – und sollte sich um ihren eigenen Kram kümmern.

    Denn es existiert noch etwas außerhalb dieses Bereichs. Etwas Höheres als das, was wir Quantenphysik nennen. Denn die Quantenphysik ist nur eine von vielen Schichten in dem Gerüst, das die Realität aufbaut.

    Ein Blick in die Vergangenheit

    Wussten die alten Wissenschaftler mehr als wir heute? Teilweise ja! Aber damals gab es nicht die übliche Redefreiheit, und die Kirche verfolgte Menschen, die ihre dogmatische Weltvorstellung in Frage stellten – inklusive Folterung und Ermordung. Deshalb forschten viele im Verborgenen und teilten ihre Erkenntnisse nicht öffentlich, also nicht in einem „Forum“. (Forum bedeutete ursprünglich einen Ort, an dem man sein Wissen mit anderen teilte.)

    Es gab damals zum Beispiel eine Art Wissenschaft, die man Alchemie nannte. Das war keine Protowissenschaft, also keine frühe Vorstufe der modernen Naturwissenschaft, die sich erst allmählich zu ihrer heutigen Form entwickelt hätte, sondern eine gänzlich andere Denkweise. Sie verband das Innere des Menschen mit dem Äußeren der Natur und sah darin eine untrennbare Einheit. Sehr ähnlich beschreibt heute die Quantenphysik, dass der Beobachter selbst Teil des Systems ist, das er beobachtet oder misst.

    Insgesamt wurden damals weit mehr Bücher über Alchemie veröffentlicht als heute. Die Auflagen waren sehr klein, und die Bücher entsprechend teuer. Trotzdem wurde viel publiziert – meistens unter einem Pseudonym. Es gab viele sogenannte Pseudo-Geber oder Pseudo-Magnus – Werke, die einem bekannten Forscher zugeschrieben wurden. Nur so konnten Informationen weitergegeben werden, oft auch über private Briefe.

    Zum Beispiel schrieb Kepler in den 1590er-Jahren Briefe an Galileo. Oder Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz tauschten sich über Mathematik aus – na ja, es war eher ein Streit, aber immerhin ein produktiver.

    Nichts Neues unter der Sonne

    Heute wird das Rad irgendwie öfter neu erfunden als vor 400 Jahren. Man vergisst nämlich, dass man sich bereits vor Jahrhunderten über die Rolle des Geistes über die Materie unterhalten hatte. Heute nennt man das Quantenmechanik. Ohne bestimmte Phänomene wie die Quantenverschränkung würden Prozesse wie die Photosynthese nie effektiv genug funktionieren – und wir wären nicht am Leben. Ohne die Superposition würden Ribosomen nicht funktionieren.

    Das ist so, als würde ein Teil unserer physischen Realität kurz in einen traumartigen Zustand versetzt, um überhaupt funktionieren zu können. Dann „wacht“ das System auf und hat etwas aus diesem Traum mitgebracht.

    Es gilt als innovativ, wenn Wissenschaftler so etwas erklären. Spricht jedoch ein Laie darüber – weil seine Intuition tiefer und feiner ausgebildet ist – dann gilt es als Spinnerei.

    Dr. Anita Goel erforscht derzeit, wie man dafür einen wissenschaftlichen Beweis erbringen kann, indem sie das Innere einer biologischen Zelle mit einem Laser in einer Art Doppelspalt-Experiment untersucht. Sie möchte zeigen, dass Vorgänge in einer Zelle tatsächlich nur in einem Quantenzustand oder einer Superposition funktionieren können.

    Wenn ihr das gelingt, dann wird das eintreten, was Arthur Schopenhauer einst vorhergesagt hat:

    „Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen:
    Zuerst wird sie lächerlich gemacht.
    Dann wird sie bekämpft.
    Schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.“

    Und aus Erfahrung weiß ich, dass dieselben Spötter, die einst versucht hatten, solche Versuche ins Lächerliche zu ziehen, später behaupten werden, sie hätten es schon immer gewusst und sogar unterstützt. Oder sie werden versuchen, die Implikationen einer neuen Erkenntnis durch oberflächliche Behauptungen abzuschwächen.

    Das sind Opportunisten, Parasiten, Pseudoskeptiker, Dogmatiker – Reality Agents, wie auch immer man sie nennen mag. Eine Spezies, die bald nicht mehr existieren wird, weil sich der Zustand des kollektiven Geistes so sehr verändert, dass sie in dieser neuen „Schwingung“ nicht mehr fortbestehen können.

    Emergenz

    Die tatsächliche Emergenz einer neuen Wissenschaft geschieht letztendlich durch Menschen, die aufgrund einer globalen Notwendigkeit in Erscheinung treten. Es werden Menschen sein, die viele Talente in sich vereinen. Menschen, die Wissenschaft und Kunst zu einer Synthese verbinden, eine tiefe Spiritualität besitzen, an Gott glauben und dessen Werk unterstützen. Anders als viele Wissenschaftler von heute werden sie nicht stolz auftreten und so tun, als wüssten sie alles. Stattdessen wird man in ihrem Verhalten eine tiefe Demut erkennen.

    Sie werden so aufgeschlossen sein, dass sie keine Schwierigkeiten haben, bestehende Paradigmen zu transzendieren. Statt in Konkurrenz zueinander zu stehen, werden sie leidenschaftlich ihre Erkenntnisse miteinander teilen. So entsteht eine Synergie von bisher unbekannten Ausmaßen.

    Der Fortschritt wird nicht auf Kosten von Ethik oder Moral vorangetrieben, sondern auf dem Verständnis beruhen, dass moralische Gesetze schon lange vor dem physikalischen Universum existierten. Diese Menschen werden integer sein – nicht korrumpierbar.

    Wenn zu dieser Zeit die Weltwirtschaft vollständig verschwunden sein wird, Geld nicht mehr als Zahlungsmittel existiert und weder Nationalismus noch Patriotismus die Bühne der Wissenschaft beeinflussen, wird diese neue Art von Mensch aufleben – und sie werden das Forschen wirklich genießen.

  • In den Köpfen aller Menschen

    Wenn es darum geht, anzudeuten, dass man über etwas nachdenkt, zeigen die meisten mit dem Finger auf ihren Kopf. In anderen Kulturen berührt man stattdessen den Brustkorb und deutet auf das Herz. Meiner Erfahrung nach dauert es etwa zehn Jahre, um ein Weltbild wirklich zu verstehen, und weitere zehn Jahre, um völlig darin aufzugehen. Ist dieser Prozess abgeschlossen, zeigt man nicht mehr mit dem Finger, berührt nicht mehr die Brust, sondern beobachtet die Umgebung – und erkennt darin ein Konstrukt, das Teile der eigenen Gedanken enthält und bewahrt.

    Als 1954 in Italien das Fernsehen eingeführt wurde, die RAI (Radiotelevisione Italiana), wollten einige ältere Herren den kleinen Menschen im Kasten etwas zu essen anbieten. Das erscheint uns heute unglaublich naiv. Wir belächeln es – aber wie hätten wir an ihrer Stelle reagiert? Unterhaltung bestand damals aus Geschichten, die man sich am Kamin erzählte. Viele waren erfunden, einige wahr, manche geschickt mit Wahrheit und Fantasie verwoben.

    Es gibt dokumentierte Fälle von Menschen, die kaum Gehirnmasse besitzen und dennoch normal denken können. 2007 wurde ein solcher Fall veröffentlicht: In Frankreich unterzog man einen Beamten mit einem IQ von 75 einem CT-Scan. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass Hirnflüssigkeit 90 % seines Gehirns ersetzt hatte – übrig war nur eine dünne Schicht. Dennoch führte er ein selbstständiges Leben, war verheiratet und hatte Kinder. Doch wo befinden sich seine Gedanken? Wo werden sie gespeichert?

    Kehren wir zurück zum Beispiel des Fernsehers. Fragt man Kleinkinder, woher die Bilder und Töne kommen, zeigen sie auf das Innere des Geräts – woher sonst sollten die lustigen Bilder stammen? Später erfährt man, dass die Informationen von einer zentralen Sendeanstalt übertragen werden. Spätestens als wir als Kinder unsere Eltern dabei beobachteten, wie sie die Antenne drehten und wendeten, bis das Rauschen verschwand und die Sendung endlich klar zu sehen war, bekamen wir eine erste Ahnung von der Natur des Fernsehens. Das Wort „Fern-Sehen“ sagt doch schon alles.

    In der Traumaforschung ist bekannt, dass Gewebe Informationen speichern kann. Daher neigen viele dazu, eine scheinbar logische Erklärung heranzuziehen: dass verschiedene Formen von Gewebe in unserem Körper die Gedanken speichert. Doch diese Erklärung hält nur so lange stand, bis eine Reihe von Erfahrungen diese Vorstellung infrage stellt.

    Wie kann Materie etwas speichern, das einem Sonnenuntergang in Sardinien im Jahr 1990 entspricht? Wie können Atome – egal wie viele – das gewaltige Spektrum der Emotionen bewahren, die man dabei durchlebte? Man nennt es Qualia – die subjektive Empfindung, das Erleben. Qualia sind kontextbezogen, sie verweben das Äußere mit dem Inneren. Eine Erinnerung ist daher etwas Neues innerhalb der Existenz. Unser Körper erzeugt lediglich einen Schlüssel, der auf dieses Konstrukt verweist – ein Hyperlink zu etwas viel Größerem.

    Wenn ich mich nicht mehr an eine URL erinnere, suche ich danach – sei es in einer Suchmaschine oder in meiner Favoritensammlung, meinem externen Gedächtnis. Ein Teil meiner Erinnerung enthält einen Zeiger auf das, wonach ich tatsächlich suche. Das Innere und das Äußere arbeiten zusammen, um das Ganze wiederherzustellen.

    Dann zeige ich auf etwas, das nicht in mir ist, sondern außerhalb von mir. Die Zeiger richten sich nach außen – auf meine Freunde, meine Familie, meine Bekannten, meine Arbeitskollegen. Sie wissen etwas, und ich weiß, dass sie es wissen. Durch Fragen kann ich mich an dieses Wissen wieder erinnern. Die Frage ist der Zeiger. Doch wer ein Trauma erlebt hat, stellt bestimmte Fragen nicht mehr – das Erlebte wird tabuisiert. Es entsteht eine Lücke, eine Blockade.

    Wer es schon einmal erlebt hat, weiß, wie heftig die Reaktion einer traumatisierten Person sein kann, wenn man etwas berührt, das auf ihr Trauma hindeutet. Eine plötzliche körperliche Abwehrhaltung, aggressive oder vollkommen unlogische Antworten – man wird sofort in die Schranken gewiesen. Natürlich hängt die Intensität der Reaktion vom Trauma ab. Ein Autounfall ist nichts im Vergleich zu einer Vergewaltigung. Symbolisch betrachtet errichtet die betroffene Person eine dichte Thuja-Hecke als Sichtschutz um ihr inneres Gebäude. Dieses geistige Konstrukt kann so stark werden, dass es schließlich körperliche Entsprechungen hervorbringt.

    Dr. Immanuel Velikovsky schrieb einst ein Buch mit dem Titel Menschheit im Gedächtnisschwund. Darin beschreibt er, wie die Menschheit als Ganzes – als Kollektiv – ein Trauma durchlebt hat und dieses gemeinsame Trauma zu verdrängen versucht. Stattdessen wurden Mythen genutzt, um das Wenige, das an die Oberfläche gelangte, einzufangen. Mythen sind demnach die Symptome der Verdrängung einer kollektiven Erfahrung.

    Wie zu erwarten, waren die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Buches im Jahr 1950 und in den folgenden Jahren äußerst heftig. Doch wenn es sich nur um ein Hirngespinst handelte – warum war die Reaktion dann so aggressiv?

    Es gibt ein weiteres Buch, das ich immer wieder gerne lese. Darin wird erklärt, dass gierige und selbstsüchtige Menschen oft zynisch reagieren, wenn es darum geht, Fakten über vergangene Kataklysmen zu akzeptieren. Mit ihrem beißenden Humor versuchen sie, den allgemeinen Konsens auf ihre Seite zu ziehen – in der Hoffnung, dass niemand mehr darüber spricht. Dieses Verhalten ist ein bewusstes Ignorieren von Tatsachen.

    Spott ist also ein Symptom einer Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, die Wahrheiten unter dem großen Teppich der Mythen zu kehren – und stattdessen verzweifelt versucht, sie abzutun.

    Wenn wir uns endlich erinnern, dann erscheint das Bild vom Ganzen im Inneren und im Äußeren. Dann werden die Zeichen sichtbar für alle.

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    Jetzt aber nutze ich wieder den Komfort von WordPress.