Kategorie: Bewusstsein

  • Bewusstsein ist Ordnung und die Quelle der Energie

    Max Planck sagte, dass man nicht hinter das Bewusstsein gelangen könne. Die Idee lautet, dass Bewusstsein absolut fundamental für alles ist – sogar für Energie. Wenn wir an Bewusstsein und das, was wir wahrnehmen, denken: Das meiste, was wir sehen oder erkennen, besteht aus Ordnung, Struktur und Form. Das ganze Universum ist eine Kommunikationsplattform, auf der wir Informationen empfangen und senden können. Und Energie ist nichts anderes als Ordnung.

    Mit Bewusstsein meine ich nicht das was im Kopf entsteht, sondern Geist im metaphysischen Sinne, bzw „analytischer Idealismus“.

    Das ist gar nicht so schwer zu verstehen. Was unsere Erkenntnis blockiert, sind die vielen Vorurteile, die uns durch eine materialistische Gesellschaft eingeprägt wurden. Wenn wir aber versuchen, hinter diesen Schleier zu schauen, erkennen wir, dass Leben im Wesen Kommunikation ist (das Verlangen, vereint zu sein, Liebe, Kommunikation mit Gott und allen anderen Lebensformen). Dann wird klar, dass Energie ebenfalls eine Form von Ordnung ist, deren Zweck es ist, Kommunikation zu ermöglichen.

    Alles, was wir in der (alternativen) Wissenschaft untersuchen, basiert tatsächlich auf der Tatsache, dass Bewusstsein fundamental ist für Raum, Zeit, Energie und Ordnung … und dass das Universum und all seine Entitäten existieren, um Kommunikation zu ermöglichen … als Rahmenwerk für Kommunikation.


    Energie ist Ordnung

    Betrachten wir diese Grafik: Sie zeigt die „Standardabweichung vom Mittelwert“. Die Kurve repräsentiert die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Energie oder Teilchen in einer bestimmten Umgebung.

    Die „Bohnenmaschine“ demonstriert die Normalverteilung der Teilchen oder Metallkugeln. Sie bildet stets eine „Normalverteilungskurve“, wie im ersten Diagramm „Standardabweichung vom Mittelwert“.

    Was würdest du stattdessen erwarten, wenn die Maschine ein Ergebnis erzeugte, bei dem alle Kugeln an einem Extrem liegen?

    Die Abweichung von der Normalverteilung gilt als Anomalie und als Beweis für eine negentropische Kraft. Anders gesagt: Jemand hat bewusst die Umgebung verändert, ihre Ordnung gesteigert und die Entropie oder das Chaos reduziert. Alle Lebensformen tun dies tatsächlich, um leben zu können. Wenn die Atome eines Körpers sich über das ganze Universum verstreuen würden, wie könnte diese Lebensform dann weiter existieren? Es ist notwendig, dass zusammengehörige Teile auch zusammenbleiben.

    Diese Informationsbits, die zusammen eine Bedeutung ergeben, können nicht getrennt werden, denn sie würden ihre Bedeutung verlieren. Wieder: Es geht alles um Kommunikation. Leben ist Kommunikation.

  • Biocentrismus und Kosmologie

    Biocentrismus und Kosmologie

    Biocentrismus (vom Griechischen: βίος bios „Leben“ und κέντρον kentron „Zentrum“) — auch bekannt als das biocentrische Universum — ist eine Theorie, die 2007 vom amerikanischen Wissenschaftler Robert Lanza vorgeschlagen wurde. In dieser Sichtweise stehen Leben und Biologie im Zentrum des Seins, der Realität und des Kosmos — das Leben erschafft das Universum, nicht umgekehrt. Der Biocentrismus behauptet, dass die heutigen Theorien über die physische Welt nicht funktionieren und auch niemals funktionieren können, solange sie das Leben und das Bewusstsein nicht vollständig berücksichtigen.

    Lanzas biocentrische Theorie baut auf der Quantenphysik auf. Während die Physik als grundlegend für das Verständnis des Universums gilt und die Chemie als grundlegend für das Verständnis des Lebens, stellt der Biocentrismus die Biologie über alle anderen Wissenschaften, um eine „Theorie von allem“ zu schaffen.

    Die Rezeption von Lanzas Theorie ist gemischt. Kritiker haben infrage gestellt, ob die Theorie falsifizierbar ist. Lanza argumentiert, dass zukünftige Experimente, etwa mit großskaliger Quantenüberlagerung, die Theorie entweder bestätigen oder widerlegen werden.

    Theorie

    Lanza verweist auf das Primat des Bewusstseins, das bereits bei Denkern wie Descartes, Kant, Leibniz, Berkeley, Schopenhauer und Bergson erkennbar ist.
    Er sieht darin eine Unterstützung seiner zentralen Aussage, dass Raum und Zeit Formen der sinnlichen Wahrnehmung von Lebewesen sind, nicht äußere, eigenständige physische Objekte.

    Der Biocentrismus, so Lanza, biete Einsichten in mehrere ungelöste Rätsel der Wissenschaft, etwa in Heisenbergs Unschärferelation, das Doppelspalt-Experiment und die feine Abstimmung der Naturkonstanten, die unser Universum und unsere Wahrnehmung bestimmen.
    Wie es in einem Artikel des Magazins Discover (basierend auf Lanzas Buch) heißt:

    „Der Biocentrismus bietet einen vielversprechenderen Weg, alle Bereiche der Physik miteinander zu vereinen – ein Ziel, das Wissenschaftler seit Einsteins erfolglosen Vereinheitlichungsversuchen vor acht Jahrzehnten verfolgen.“


    Die sieben Prinzipien des Biocentrismus nach Robert Lanza

    1. Was wir als Realität wahrnehmen, ist ein Prozess, der unser Bewusstsein einbezieht.
    Eine „äußere“ Realität – wenn sie existierte – müsste in Raum existieren.
    Aber das ist bedeutungslos, denn Raum und Zeit sind keine absoluten Realitäten, sondern Werkzeuge des menschlichen und tierischen Geistes.

    2.Unsere äußeren und inneren Wahrnehmungen sind untrennbar miteinander verwoben.
    Sie sind zwei Seiten derselben Münze und können nicht voneinander getrennt werden.

    3.Das Verhalten subatomarer Teilchen – ja, aller Teilchen und Objekte – ist untrennbar mit der Anwesenheit eines Beobachters verbunden.
    Ohne ein bewusstes Beobachten existieren sie höchstens als unbestimmte Zustände von Wahrscheinlichkeitswellen.

    4.Ohne Bewusstsein verweilt „Materie“ in einem unbestimmten Wahrscheinlichkeitszustand.
    Ein Universum, das dem Bewusstsein vorausgegangen wäre, hätte nur als Möglichkeit, nicht als Wirklichkeit existiert.

    5.Die Struktur des Universums lässt sich nur durch Biocentrismus erklären.
    Das Universum ist auf das Leben abgestimmt – was vollkommen logisch ist, da das Leben das Universum hervorbringt und nicht umgekehrt.
    Das „Universum“ ist somit die vollständige raum-zeitliche Logik des Selbst.

    6.Zeit existiert nicht unabhängig von der Wahrnehmung lebender Wesen.
    Sie ist der Prozess, durch den wir Veränderungen im Universum empfinden.

    7.Raum ist ebenso wie Zeit kein Objekt oder „Ding“.
    Raum ist eine weitere Form unseres tierischen oder menschlichen Verständnisses und besitzt keine unabhängige Realität.
    Wir tragen Raum und Zeit mit uns, wie Schildkröten ihre Schale.
    Daher gibt es kein absolutes, in sich bestehendes Gerüst, in dem physische Ereignisse unabhängig vom Leben stattfinden.


    Die Entwicklung unseres Weltbildes

    In der Astronomie war das geozentrische Modell (auch Geozentrismus oder ptolemäisches System) die überholte Theorie, nach der die Erde im Zentrum des Universums steht und alle Himmelskörper sie umkreisen.

    Das folgende Bild zeigt ein altes Beispiel dieser Vorstellung:
    Geozentrismus

    Später entstand der Heliozentrismus, also das Modell, in dem die Erde und die Planeten um eine stationäre Sonne kreisen.
    Historisch stand der Heliozentrismus im Gegensatz zum Geozentrismus, der die Erde ins Zentrum stellte.
    Die vatikanischen Archive zeigen, dass Galilei verboten war, den Heliozentrismus in irgendeiner Weise zu lehren – ob Galilei dieses Verbot jedoch kannte, ist umstritten.

    Heliozentrismus

    In der Philosophie bezeichnet der Idealismus jene Richtung, die behauptet, dass die Wirklichkeit – oder zumindest alles, was wir erkennen können – grundsätzlich geistig oder immateriell ist.
    Erkenntnistheoretisch äußert sich Idealismus als Skepsis gegenüber der Möglichkeit, etwas vom Geist Unabhängiges zu erkennen.
    Ontologisch geht der Idealismus noch weiter: Er erklärt, dass alle Dinge letztlich geistiger oder seelischer Natur sind.
    Damit lehnt er materialistische und dualistische Theorien ab, die dem Geist keine Priorität geben.


    Der Biocentrismus steht somit in der Tradition des Idealismus, erweitert ihn jedoch in die naturwissenschaftliche Ebene.
    Er sagt, dass nicht Materie die Grundlage des Bewusstseins ist, sondern Bewusstsein die Grundlage der Materie.
    Damit kehrt er das Verhältnis um und eröffnet ein Weltbild, in dem Leben und Geist nicht Nebenprodukte des Kosmos sind, sondern dessen eigentliche Quelle.

  • Die Emergenz einer neuen Wissenschaft

    Wir saßen im Chemiesaal und warteten auf unsere erste Chemie-Stunde. Bevor die Lehrerin das Klassenzimmer betrat, schlug ich das Lehrbuch auf – und ein Satz fiel mir sofort auf den ersten Seiten auf:
    „Die kleinsten Teilchen der Materie nennt man Moleküle.“

    Die Lehrerin stellte sich vor und stellte gleich die erste Frage:
    „Wie nennt man die kleinsten Teilchen?“

    Ich hob die Hand, sie rief mich auf, und ich antwortete:
    „Moleküle!“

    Nun, sie war nicht glücklich über meine Antwort – ganz im Gegenteil. Sie sagte:
    „Denk doch vorher nach, bevor du antwortest! Die Antwort ist falsch!“

    Es war eine sehr emotionale Reaktion. Ich versuchte ruhig zu bleiben, schlug erneut das Buch auf und las ihr diesen Satz vor. Ich nannte auch die Seite und den Absatz, damit meine Mitschüler es selbst nachprüfen konnten. Natürlich war die Antwort nur halb richtig: Die kleinsten Teilchen sind nicht wirklich Moleküle, sondern Atome.
    Nein, doch nicht – es sind die Protonen.
    Nein, auch nicht – es sind die Quarks.
    Oder doch …? Dieses Spiel kann man beliebig weiterführen, bis einem der Mund austrocknet.

    So kam ich zu meinem Spitznamen „Der Molekulator“, den mir meine Mitschüler verliehen haben. Langweilig war ihnen jedenfalls nicht in unserer ersten Chemie-Stunde.

    Die Entmaterialisierung

    1994 las ich ein Buch über Quantenmechanik. Es beschrieb in einfachen Worten, was das Doppelspalt-Experiment ist und welche philosophischen Konsequenzen man daraus ziehen könnte. Solche Bücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ich las das Buch in Sardinien, direkt am Meer. Damals war mir nur nicht bewusst, dass eines Tages auch Quantencomputer durch diese Erkenntnisse in der Wissenschaft möglich sein würden.

    Die physische Realität war nun nicht mehr so physisch, wie zuvor gedacht. Die Realität besteht aus Wahrscheinlichkeitswellen, die erst bei Beobachtung zu etwas werden, das wir anfassen oder sehen können.

    1996 begann ich, Homöopathie und Akupunktur zu studieren. Jetzt war ich bereits in eine Welt eingetaucht, die alles andere als materiell war. Geist und Emotionen waren in der Lage, die physische Realität zu formen. Ich konnte nur müde lächeln über die Bemerkungen von Bekannten, wenn sie mir erzählten, Gedanken könnten unsere Gesundheit beeinflussen. Da war noch viel mehr möglich als nur das.

    2001 kam ich in Kontakt mit der Freien-Energie-Forschung, speziell der Joe Cell. Viele verwechselten sie mit einer Elektrolysezelle, die nichts anderes tut, als Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten (unter anderem werden auch die Salze gespalten). Aber diese Zelle nutzt eine andere Form der Energie, um den Benzinmotor durch eine Implosion und ohne Temperaturerhöhung zu betreiben. Starke elektromagnetische Felder, ebenso wie starke Emotionen, können die Funktion beeinträchtigen oder sogar stoppen.

    2015 kam ich dann letztendlich mit ganz neuen Dingen in Kontakt, und spätestens dann wurde mir bewusst, dass die Wissenschaft uns all das eigentlich verheimlicht hatte. Um es sehr diplomatisch auszudrücken: Die Wissenschaft hat ihren fest eingegrenzten Bereich – die physische Realität, die Atome und ihre Moleküle – und sollte sich um ihren eigenen Kram kümmern.

    Denn es existiert noch etwas außerhalb dieses Bereichs. Etwas Höheres als das, was wir Quantenphysik nennen. Denn die Quantenphysik ist nur eine von vielen Schichten in dem Gerüst, das die Realität aufbaut.

    Ein Blick in die Vergangenheit

    Wussten die alten Wissenschaftler mehr als wir heute? Teilweise ja! Aber damals gab es nicht die übliche Redefreiheit, und die Kirche verfolgte Menschen, die ihre dogmatische Weltvorstellung in Frage stellten – inklusive Folterung und Ermordung. Deshalb forschten viele im Verborgenen und teilten ihre Erkenntnisse nicht öffentlich, also nicht in einem „Forum“. (Forum bedeutete ursprünglich einen Ort, an dem man sein Wissen mit anderen teilte.)

    Es gab damals zum Beispiel eine Art Wissenschaft, die man Alchemie nannte. Das war keine Protowissenschaft, also keine frühe Vorstufe der modernen Naturwissenschaft, die sich erst allmählich zu ihrer heutigen Form entwickelt hätte, sondern eine gänzlich andere Denkweise. Sie verband das Innere des Menschen mit dem Äußeren der Natur und sah darin eine untrennbare Einheit. Sehr ähnlich beschreibt heute die Quantenphysik, dass der Beobachter selbst Teil des Systems ist, das er beobachtet oder misst.

    Insgesamt wurden damals weit mehr Bücher über Alchemie veröffentlicht als heute. Die Auflagen waren sehr klein, und die Bücher entsprechend teuer. Trotzdem wurde viel publiziert – meistens unter einem Pseudonym. Es gab viele sogenannte Pseudo-Geber oder Pseudo-Magnus – Werke, die einem bekannten Forscher zugeschrieben wurden. Nur so konnten Informationen weitergegeben werden, oft auch über private Briefe.

    Zum Beispiel schrieb Kepler in den 1590er-Jahren Briefe an Galileo. Oder Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz tauschten sich über Mathematik aus – na ja, es war eher ein Streit, aber immerhin ein produktiver.

    Nichts Neues unter der Sonne

    Heute wird das Rad irgendwie öfter neu erfunden als vor 400 Jahren. Man vergisst nämlich, dass man sich bereits vor Jahrhunderten über die Rolle des Geistes über die Materie unterhalten hatte. Heute nennt man das Quantenmechanik. Ohne bestimmte Phänomene wie die Quantenverschränkung würden Prozesse wie die Photosynthese nie effektiv genug funktionieren – und wir wären nicht am Leben. Ohne die Superposition würden Ribosomen nicht funktionieren.

    Das ist so, als würde ein Teil unserer physischen Realität kurz in einen traumartigen Zustand versetzt, um überhaupt funktionieren zu können. Dann „wacht“ das System auf und hat etwas aus diesem Traum mitgebracht.

    Es gilt als innovativ, wenn Wissenschaftler so etwas erklären. Spricht jedoch ein Laie darüber – weil seine Intuition tiefer und feiner ausgebildet ist – dann gilt es als Spinnerei.

    Dr. Anita Goel erforscht derzeit, wie man dafür einen wissenschaftlichen Beweis erbringen kann, indem sie das Innere einer biologischen Zelle mit einem Laser in einer Art Doppelspalt-Experiment untersucht. Sie möchte zeigen, dass Vorgänge in einer Zelle tatsächlich nur in einem Quantenzustand oder einer Superposition funktionieren können.

    Wenn ihr das gelingt, dann wird das eintreten, was Arthur Schopenhauer einst vorhergesagt hat:

    „Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen:
    Zuerst wird sie lächerlich gemacht.
    Dann wird sie bekämpft.
    Schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.“

    Und aus Erfahrung weiß ich, dass dieselben Spötter, die einst versucht hatten, solche Versuche ins Lächerliche zu ziehen, später behaupten werden, sie hätten es schon immer gewusst und sogar unterstützt. Oder sie werden versuchen, die Implikationen einer neuen Erkenntnis durch oberflächliche Behauptungen abzuschwächen.

    Das sind Opportunisten, Parasiten, Pseudoskeptiker, Dogmatiker – Reality Agents, wie auch immer man sie nennen mag. Eine Spezies, die bald nicht mehr existieren wird, weil sich der Zustand des kollektiven Geistes so sehr verändert, dass sie in dieser neuen „Schwingung“ nicht mehr fortbestehen können.

    Emergenz

    Die tatsächliche Emergenz einer neuen Wissenschaft geschieht letztendlich durch Menschen, die aufgrund einer globalen Notwendigkeit in Erscheinung treten. Es werden Menschen sein, die viele Talente in sich vereinen. Menschen, die Wissenschaft und Kunst zu einer Synthese verbinden, eine tiefe Spiritualität besitzen, an Gott glauben und dessen Werk unterstützen. Anders als viele Wissenschaftler von heute werden sie nicht stolz auftreten und so tun, als wüssten sie alles. Stattdessen wird man in ihrem Verhalten eine tiefe Demut erkennen.

    Sie werden so aufgeschlossen sein, dass sie keine Schwierigkeiten haben, bestehende Paradigmen zu transzendieren. Statt in Konkurrenz zueinander zu stehen, werden sie leidenschaftlich ihre Erkenntnisse miteinander teilen. So entsteht eine Synergie von bisher unbekannten Ausmaßen.

    Der Fortschritt wird nicht auf Kosten von Ethik oder Moral vorangetrieben, sondern auf dem Verständnis beruhen, dass moralische Gesetze schon lange vor dem physikalischen Universum existierten. Diese Menschen werden integer sein – nicht korrumpierbar.

    Wenn zu dieser Zeit die Weltwirtschaft vollständig verschwunden sein wird, Geld nicht mehr als Zahlungsmittel existiert und weder Nationalismus noch Patriotismus die Bühne der Wissenschaft beeinflussen, wird diese neue Art von Mensch aufleben – und sie werden das Forschen wirklich genießen.

  • In den Köpfen aller Menschen

    Wenn es darum geht, anzudeuten, dass man über etwas nachdenkt, zeigen die meisten mit dem Finger auf ihren Kopf. In anderen Kulturen berührt man stattdessen den Brustkorb und deutet auf das Herz. Meiner Erfahrung nach dauert es etwa zehn Jahre, um ein Weltbild wirklich zu verstehen, und weitere zehn Jahre, um völlig darin aufzugehen. Ist dieser Prozess abgeschlossen, zeigt man nicht mehr mit dem Finger, berührt nicht mehr die Brust, sondern beobachtet die Umgebung – und erkennt darin ein Konstrukt, das Teile der eigenen Gedanken enthält und bewahrt.

    Als 1954 in Italien das Fernsehen eingeführt wurde, die RAI (Radiotelevisione Italiana), wollten einige ältere Herren den kleinen Menschen im Kasten etwas zu essen anbieten. Das erscheint uns heute unglaublich naiv. Wir belächeln es – aber wie hätten wir an ihrer Stelle reagiert? Unterhaltung bestand damals aus Geschichten, die man sich am Kamin erzählte. Viele waren erfunden, einige wahr, manche geschickt mit Wahrheit und Fantasie verwoben.

    Es gibt dokumentierte Fälle von Menschen, die kaum Gehirnmasse besitzen und dennoch normal denken können. 2007 wurde ein solcher Fall veröffentlicht: In Frankreich unterzog man einen Beamten mit einem IQ von 75 einem CT-Scan. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass Hirnflüssigkeit 90 % seines Gehirns ersetzt hatte – übrig war nur eine dünne Schicht. Dennoch führte er ein selbstständiges Leben, war verheiratet und hatte Kinder. Doch wo befinden sich seine Gedanken? Wo werden sie gespeichert?

    Kehren wir zurück zum Beispiel des Fernsehers. Fragt man Kleinkinder, woher die Bilder und Töne kommen, zeigen sie auf das Innere des Geräts – woher sonst sollten die lustigen Bilder stammen? Später erfährt man, dass die Informationen von einer zentralen Sendeanstalt übertragen werden. Spätestens als wir als Kinder unsere Eltern dabei beobachteten, wie sie die Antenne drehten und wendeten, bis das Rauschen verschwand und die Sendung endlich klar zu sehen war, bekamen wir eine erste Ahnung von der Natur des Fernsehens. Das Wort „Fern-Sehen“ sagt doch schon alles.

    In der Traumaforschung ist bekannt, dass Gewebe Informationen speichern kann. Daher neigen viele dazu, eine scheinbar logische Erklärung heranzuziehen: dass verschiedene Formen von Gewebe in unserem Körper die Gedanken speichert. Doch diese Erklärung hält nur so lange stand, bis eine Reihe von Erfahrungen diese Vorstellung infrage stellt.

    Wie kann Materie etwas speichern, das einem Sonnenuntergang in Sardinien im Jahr 1990 entspricht? Wie können Atome – egal wie viele – das gewaltige Spektrum der Emotionen bewahren, die man dabei durchlebte? Man nennt es Qualia – die subjektive Empfindung, das Erleben. Qualia sind kontextbezogen, sie verweben das Äußere mit dem Inneren. Eine Erinnerung ist daher etwas Neues innerhalb der Existenz. Unser Körper erzeugt lediglich einen Schlüssel, der auf dieses Konstrukt verweist – ein Hyperlink zu etwas viel Größerem.

    Wenn ich mich nicht mehr an eine URL erinnere, suche ich danach – sei es in einer Suchmaschine oder in meiner Favoritensammlung, meinem externen Gedächtnis. Ein Teil meiner Erinnerung enthält einen Zeiger auf das, wonach ich tatsächlich suche. Das Innere und das Äußere arbeiten zusammen, um das Ganze wiederherzustellen.

    Dann zeige ich auf etwas, das nicht in mir ist, sondern außerhalb von mir. Die Zeiger richten sich nach außen – auf meine Freunde, meine Familie, meine Bekannten, meine Arbeitskollegen. Sie wissen etwas, und ich weiß, dass sie es wissen. Durch Fragen kann ich mich an dieses Wissen wieder erinnern. Die Frage ist der Zeiger. Doch wer ein Trauma erlebt hat, stellt bestimmte Fragen nicht mehr – das Erlebte wird tabuisiert. Es entsteht eine Lücke, eine Blockade.

    Wer es schon einmal erlebt hat, weiß, wie heftig die Reaktion einer traumatisierten Person sein kann, wenn man etwas berührt, das auf ihr Trauma hindeutet. Eine plötzliche körperliche Abwehrhaltung, aggressive oder vollkommen unlogische Antworten – man wird sofort in die Schranken gewiesen. Natürlich hängt die Intensität der Reaktion vom Trauma ab. Ein Autounfall ist nichts im Vergleich zu einer Vergewaltigung. Symbolisch betrachtet errichtet die betroffene Person eine dichte Thuja-Hecke als Sichtschutz um ihr inneres Gebäude. Dieses geistige Konstrukt kann so stark werden, dass es schließlich körperliche Entsprechungen hervorbringt.

    Dr. Immanuel Velikovsky schrieb einst ein Buch mit dem Titel Menschheit im Gedächtnisschwund. Darin beschreibt er, wie die Menschheit als Ganzes – als Kollektiv – ein Trauma durchlebt hat und dieses gemeinsame Trauma zu verdrängen versucht. Stattdessen wurden Mythen genutzt, um das Wenige, das an die Oberfläche gelangte, einzufangen. Mythen sind demnach die Symptome der Verdrängung einer kollektiven Erfahrung.

    Wie zu erwarten, waren die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Buches im Jahr 1950 und in den folgenden Jahren äußerst heftig. Doch wenn es sich nur um ein Hirngespinst handelte – warum war die Reaktion dann so aggressiv?

    Es gibt ein weiteres Buch, das ich immer wieder gerne lese. Darin wird erklärt, dass gierige und selbstsüchtige Menschen oft zynisch reagieren, wenn es darum geht, Fakten über vergangene Kataklysmen zu akzeptieren. Mit ihrem beißenden Humor versuchen sie, den allgemeinen Konsens auf ihre Seite zu ziehen – in der Hoffnung, dass niemand mehr darüber spricht. Dieses Verhalten ist ein bewusstes Ignorieren von Tatsachen.

    Spott ist also ein Symptom einer Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, die Wahrheiten unter dem großen Teppich der Mythen zu kehren – und stattdessen verzweifelt versucht, sie abzutun.

    Wenn wir uns endlich erinnern, dann erscheint das Bild vom Ganzen im Inneren und im Äußeren. Dann werden die Zeichen sichtbar für alle.