Qi Und Die Meridiane

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Qi hat ähnliche Eigenschaften wie "Virtuelle Teilchen". Diese treten als "kurzlebige Zwischenzustände" auf, als Produkt einer Wechselwirkung. Ihr Erscheinen ist von einer so kurzen Dauer, dass man sie als "virtuell" bezeichnet. Der Duden erklärt die Bedeutung des Wortes "virtuell" als "nicht echt, nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend". Noch interessanter ist die Beschreibung "entsprechend seiner Anlage als Möglichkeit vorhanden, die Möglichkeit zu etwas in sich begreifend". In der heutigen materialistischen Wissenschaft (die bald völlig abgelöst wird durch eine "Neue Wissenschaft") ist alles was nicht materiell ist im Grunde nicht "echt". Es existieren im Geistigen Bereich Dinge die echter sind als alles was wir Menschen jemals als echt betrachtet haben und keines davon ist "materiell". Die Existenz von etwas muss nicht von einer Lokation abhängen, einer Relation im Raum zu anderen Teilchen. Google beschreibt das Wort "virtuell" als "der Möglichkeit nach vorhanden" und "nicht beobachtbar, aber erschließbar".

Ähnlich wie Qualia, dem subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes, kann Qi nicht in eine Flüssigkeit distilliert werden. Es ist weit entfernt von der Materie, hat aber eine indirikte Wirkung auf die physische Ebene der Existenz und ist von dieser in einem gewissem Maß abhängig, weil es einen Zwischenzustand darstellt. Das Energieerhaltungsgesetz wird durch die Qi Einwirkung nicht verletzt. Lediglich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bestimmter Ereignisse wird verändert und das bricht niemals das Energieerhaltungsgesetz.

Der Körperbau, die Anatomie, die verschiedenen Gewebearten und die Eigenschaften wie z.B. elektrische Leitfähigkeit bzw die Fähigkeit statische Ladung aufzubauen und zu speichern, all diese sorgen dafür, dass sich Qi bevorzugt in bestimmten Regionen "aufhält". Wie eine energetische Maschine hat unser Körper diese Besonderheit, dass es für ein "Fließen" des Qi sorgt. Als Zwischenzustand des Geistes und des Körpers gehorcht Qi gewisse Gesetze. Ohne eine Differenz im Potential würde es nie zu einem Fließen von Qi in den Meridianen kommen. Stasis ist Krankheit, oder sogar der Tod.

Tatsächlich findet die Wechselwirkung und dadurch das Auftreten von Qi als Phänomen im gesamten Universum statt. Im Mensch ist Qi ebenso überall vorhanden, allerdings tauchen diese "virtuellen Qi Partikel" bevorzugt in den Meridianen auf. Es ist wie wenn die Wahrscheinlichkeit von Qi in den Meridianen höher ist, verursacht durch Vorgänge im tiefsten Unterbewusstein.

Der Tag hat 24 Stunden, der Mensch hat 12 Haupt-Meridiane. Der Fluß des Qi durch alle Meridiane geschieht beim gesunden (normalen) Menschen alle 12 bis maximal 24 Stunden. Eine Meridianuhr funktioniert nur für einen normalen Fluss. Wenn der Mikrokosmische Kreislauf (Ren-Mai - Du-Mai) voll aktiviert ist, dann fließt diese Energie viel öfters durch alle Meridiane, mit einem weitaus höherem "Druck". Dabei weiten sich die Meridiane ein wenig und das Qi hat einen größeren Einflussbereich. Es strahlt das Qi an die benachbarte Umgebung ab.

Fließt das Qi ungehindert durch die Meridiane, dann verändert sich die Qualität der Haut. Der elektrische Widerstand ist nur noch an den Akupunkturpunkten am niedrigsten. Keine trockene Haut, noch übermäßiger Schweiß. Existiert ein Überfluss von Qi im Körper, dann passiert noch etwas sonderbares. Die Poren öffnen und schließen sich mit der Atmung. Es können spontane Entladungen von Qi durch die Haut entstehen, so das man Gänsehaut bekommt. Ist dieser Punkt erreicht, dann ist das sogenannte "Wei-Qi" (Abwehr-Qi) kräftig genug um alle exogene, krankmachenden Faktoren abzuwehren. Man bekommt also keine Grippe mehr. Interessant ist auch die Ähnlichkeit zu dem emotionalen Körperpanzer welches Wilhelm Reich beschrieben hatte. In einer Gesellschaft die nicht funktioniert, werden solche Körperpanzer aufgebaut, die Atmung ist flach und Krankheit entsteht allein dadurch, dass ein Fließen dieser Lebenskraft verhindert wird. Emotionen die durch Staunen und Ehrfurcht entstehen, können hingegen diese Kraft wieder zum fließen bringen.