Die Qualität der Meridiane
Ein Meridian ist eine Hauptstrasse für die Lebenskraft in unserem Körper, so etwas wie eine Autobahn. Das Fließen der Lebenskraft geschieht meistens ohne das wir uns dessen bewusst werden. Nur wenn eine Blockade in einer dieser Meridianen entsteht spüren wir Schmerz oder Unwohlsein lokalisiert an eines der Akupunkturpunkten. Der Mensch hat 12 Hauptmeridiane die meist nach Organen benannt werden. 10 davon sind paarig, also Lunge, Dickdarm, Galle, Leber, Dreifacher Erwärmer, Herzbeutel, Dünndarm, Herz, Milz, Magen, und 2 sind unpaarig, Lenkergefäß und Konzeptionsgefäß. Daneben existieren auch jede Menge “divergente” und “außerordentliche” Meridiane, sowie “interne Meridiane” die keine Akupunkturpunkte besitzen.
Meistens spürt man ein Meridian das erste Mal wenn man akupunktiert wird. Eine Nadel stimuliert z.B. ein Akupunkturpunkt was die Qualifikation “Aktivierer” besitzt und das führt dazu, dass es sich anfühlt als ob da Elektrizität durchfließt, oder Feuer, oder kühles Wasser. Man könnte meinen das dies eine Besonderheit der Akupunktur sei und man sonst nie ein Meridian spürt.
Es ist aber eine Tatsache, dass wir womöglich jeden Tag eines der Meridiane spüren und uns dessen nicht bewusst sind, dass es sich hier um ein Meridian handelt. Beispielsweise wenn man niest kann man den Lungenmeridian spüren, wie eine Energie entlang der Arme in die Schultern fließt. Und dieser Fluss hat eine gewisse “Qualität”. Es fühlt sich kühl und komprimiert an, fast so als ob da ein Draht gespannt ist. Oder wenn jemand ein Problem mit dem Herz hat, dann spürt man das ebenfalls an den Armen. Dann ist das eher wie ein “Feuer in den Venen”.
Ob man ein Meridian spürt oder nicht ist eine Frage der Wahrnehmung. Wie bei einer Kamera kann man ein Weitwinkelobjektiv einbauen und mehr erfassen als bei einem Tele- oder Makroobjektiv. Das Bewusstsein kann sich auf die “Frequenz” eines Meridians einstellen. Beim ersten Mal ist es ein unglaubliches Gefühl, wenn man die Meridiane entlang ihrer ganzen Bahn spürt. Ein Meridian verläuft oberflächlich, dringt aber ab einem bestimmten Punkt in das Innere des Körpers ein. Sogar das kann man spüren. Wirklich interessant wird es, wenn man sich bewusst wird, dass alle Inneren Flüsse irgendwann in ein Meer fließen, dem Dantian. Das ist das größte Energiezentrum des Menschen. Wenn die Energie ungehindert da hinein fließt, dann füllt sich der Vorrat an Lebenskraft auf und der Überfluß sorgt für ein stärkeres Fließen in allen Meridianen. Das geschieht auf natürliche Weise wenn man ausgeglichen ist und viel Freude im Leben hat. Dann spürt man eine wohltuende Wärme im Unterbauch.
Die Qualität der Meridiane, also die Empfindung wenn diese voll aktiviert sind, entsprechen seltsamerweise tatsächlich den Elementen die diesen zugeordnet wurden. Galle und Leber geben einem das Gefühl, dass man hoch springen möchte. Es ist eine potentielle Kraft zu spüren. Daher Holz-Element, was ein Potential an Kraft darstellt. Das trockene Holz kann leicht entzündet werden, es ist gespeicherte Energie die für eine schnelle Freigabe bereit steht. Wenn z.B. der Lebermeridian aktiv ist, spürt man das besonders in den Muskeln.
Ich werde hier keine Tabelle mit den Eigenschaften aufstellen. Es gibt ja genügend Webseiten und Bücher die solche Auflistungen und Beschreibungen zur Verfügung stellen. Mir geht es vor allem darum, dass diese Eigenschaften der Meridiane tatsächlich für jeden spürbar sind. Sogar die Akupunkturpunkte haben individuelle Qualitäten. Es ist unglaublich was für eine präzise Ordnung auf energetischer Ebene existiert.